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KAPITELWAHL

COLD AND DARK (Großbritannien 2005)

von Hasko Baumann

Original Titel. COLD AND DARK
Laufzeit in Minuten. 91

Regie. ANDREW GOTH
Drehbuch. JOANNE REAY
Musik. RICHARD FOX
Kamera. SAM MCCURDY
Schnitt. MARK TREMBLE
Darsteller. LUKE GOSS . KEVIN HOWARTH . MATT LUCAS . CARLY JANE TURNBULL u.a.

Review Datum. 2005-06-05
Erscheinungsdatum. 2005-05-18
Vertrieb. SUNFILM

Bildformat. 2.35:1 (anamorph)
Tonformat. DEUTSCH (DTS/DD 5.1/DD 2.0) . ENGLISCH (DD 5.1/DD 2.0)
Untertitel. keine
Norm. PAL
Regional Code. 2

FILM.
In diesem Film heißt ein Gangsterduo Torville and Dean, wie die legendären Eistänzer aus dem England der 80er. Das ist dann aber auch schon der beste Gag in diesem trüben und tranigen Hybrid aus Horror und Polizeikrimi, von dem der Verleih uns lautstark mitteilt: "THE CROW läßt grüßen!" Na, dann grüßt mal schön zurück, die hat hier nämlich nichts verloren. Aber FULL ECLIPSE und DEAD HEAT haben angerufen und gefragt, wie es denn der Verwandtschaft so geht.

COLD AND DARK dreht sich nämlich um ein britisches Polizistenduo, von denen einer, Mort (Kevin Howarth), auf mysteriöse Weise das Zeitliche segnet, aber schon kurz darauf wieder putzmunter ist. Fortan legt er die Gesetze bei der Verbrecherjagd sehr frei aus. Hinzu kommt, daß aus seinen Fingern Krallen wachsen und zu allem Überfluß auch noch eine Art beißender Wurm aus seiner Hand klettert. Sein Partner John Dark (Luke Goss), der seinen Mentor Mort aus nicht allzu deutlich erklärten Gründen schwer geil findet, reagiert bemerkenswert gelassen und schluckt erst säuerlich, als Mort zwischen Gut und Böse nicht mehr so gewaltige Unterschiede macht.

Der Regisseur heißt angeblich Andrew Goth, was mich an Harry Angels Satz an Louis Cyphre erinnert: "Sogar Ihr Name ist ein Ramschladenscherz." Da Herr Goth aber als nächstes einen Horrorwestern mit Chow Yun-Fat realisieren soll, hier ein paar Tips auf den Weg:

1) Wenn Du schon unbedingt mit abgegriffenen Manierismen hantieren willst, dann setze sie wenigstens halbwegs sinnvoll in die Dramaturgie ein. Da man schon nach 5 Minuten die erste mit Chorälen unterlegte Zeitlupe um die Ohren gehauen bekommt, wirkt das Geschehen vom Fleck weg lahmarschig, und später kannst Du keine Akzente mehr setzen, weil Du Dein Pulver ja schon verschossen hast.

2) Wenn Du einen interessanten Charakter aufbauen willst, sollte sein Trauma nicht total bescheuert sein (das Mädchen, das Mort als Spanner beglotzt hat, starb im Hühnerfuttersilo?!). Falls dieser dann ins Gras beißt und wiederkommt, sollte sich schon ein Unterschied bemerkbar machen. Mortimer wirkt aber auch vor seinem Ableben ziemlich ranzig, und der Vorher-Nachher-Effekt liegt exakt bei Null.

3) Wenn Du selber einen so unsagbar coolen Namen hast, dann gib Deinen Figuren nicht auch noch welche. John Dark und Mortimer Shade? Bitte!

4) Wenn Du hübsche Hauptdarstellerinnen hast, laß sie immer schön unnahbar gucken und steck sie in unaufdringlich sexy Klamotten. Moment mal.... das haste ja ganz gut hingekriegt!

Zwar ist COLD AND DARK recht blutrünstig, aber die Effekte sind vornehmlich after the fact, man bekommt also hauptsächlich verstümmelte Leichen zu sehen. Von dem Wurm in der Hand will ich gar nicht erst anfangen. Shakespeare-Darsteller David Gant haut mit seiner bis zum Anschlag überzogenen Darstellung als Polizeichef voll daneben, da hat sich mal wieder die Crew gefreut und sonst keiner. Der Komiker Matt Lucas ist schön gegen den Strich besetzt als Experte für Paranormales und sieht aus wie ein junger Frank Black. Apropops Musik, und hier schließt sich auch der Kreis zu Torville and Dean: Hauptdarsteller Luke Goss war in den 80ern eine Hälfte des irrsinnig erfolgreichen Pop-Duos Bros und macht in diesem Film die entschieden beste Figur. Den Mann könnte man sich öfter ansehen.

DVD.
Keine Einwände in Bild und Ton. Bei der 2.0-Mischung liegen flächige Hintergrundgeräusche sehr viel deutlicher in den Boxen als bei 5.1. Geschmackssache. Die deutsche Synchro ist lasch und ziemlich platt darufgehauen. Bei den Extras findet sich ein recht zünftiges Making Of mit deutschen Untertiteln, gute Infos zu Goss und Howarth sowie ein Trailer, der die Misere schon offenbart. Gute Präsentation eines unguten Films.








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