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KAPITELWAHL

STRATOSPHERE GIRL (Deutschland 2003)

von Hasko Baumann

Original Titel. STRATOSPHERE GIRL
Laufzeit in Minuten. 85

Regie. M.X. OXBERG
Drehbuch. M.X. OXBERG
Musik. NILS PETTER MOLVAER
Kamera. MICHAEL MIEKE
Schnitt. PETER ALDERLIESTEN
Darsteller. CHLOÉ WINKEL . JON YANG . REBECCA PALMER u.a.

Review Datum. 2005-05-27
Erscheinungsdatum. 2005-05-16
Vertrieb. RAPID EYE MOVIES

Bildformat. 1.85:1 (anamorph)
Tonformat. DEUTSCH (DD 5.1) . ENGLISCH (DD 5.1)
Untertitel. keine
Norm. PAL
Regional Code. 2

FILM.
Angela sieht sich pünktlich zum 18. Lebensjahr und zum Abitur einer gewissen Orientierungslosigkeit ausgesetzt. Auf ihrer Abifeier lernt sie den jungen DJ Yamamoto kennen, der sie mit seinen Geschichten über seine Heimat Tokio sofort fasziniert. Die leidenschaftliche Comiczeichnerin ist begeistert von der Vorstellung, dort zu leben und ihrer Kunst nachzugehen. Yamamoto kann ihr dies ermöglichen. Bis sie sich wiedersehen sollen, kann Angela in Tokio bei seiner guten Freundin Monika wohnen, muß sich aber - wie alle in Monikas Umfeld - als Hostess im Golden Gate Club über Wasser halten. Die neue Welt macht Angela ebenso viel zu schaffen wie die sexuelle Komponente ihres Jobs, sei sie auch noch nicht einmal praktiziert. Als sie sich entschließt, die spurlos verschwundene Mitbewohnerin Larissa zu suchen, gerät sie nicht nur in ein mörderisches Komplott, sondern verliert auch den Boden der Realität unter den Füßen.

Um es gleich vorwegzunehmen: Oxbergs Film, der besonders für deutsche Verhältnisse sehr originell ist, hält die Spannung sehr lange aufrecht, enttäuscht aber mit einer Aufösung, die aussieht, als hätte man vor der Aufgabe, ein Ende zu finden, kapituliert. Auch die belgische Hauptdarstellerin Chloé Winkler kann mit ihrer somnambulen Ausdruckslosigkeit entweder als ätherisch oder als aseptisch durchgehen. Daß STRATOSPHERE GIRL dennoch absolut sehenswert ist, liegt an der filmischen Umsetzung, und hier ist insbesondere die überragende Leistung des Kameramanns Michael Mieke hervorzuheben.

Seine von Nils Petter Molvaer hypnotisch vertonten Bilder sind von einer derart fremdartigen Schönheit, von einem so beunruhigenden Sog, daß sie die Faszination und auch das Bizarre an Tokio noch stärker fühlbar machen als LOST IN TRANSLATION. Wie er durch die Straßen fegt, wie seine geniale Konstruktion der Steadicam als "ruhigere" Quasi-Handkamera die Bilder einfängt, das ist schlicht sensationell. In einer irritierenden Sequenz, in der durch Milchglas scheinbar ein Mord beobachtet wird, erinnert der Film an die grandiosen Alpträume eines Brian De Palma. Es ist ein Jammer, daß STRATOSPHERE GIRL im Schatten des Erfolges von Sofia Coppolas Film so unentdeckt blieb.

Es ist auch Michael Miekes Verdienst, daß sich die Aufnahmen in Tokio so nahtlos mit den deutschen Studioaufnahmen ergänzen. Daß die geplante Fortsetzung komplett im Studio gedreht werden soll, ist zwar angesichts der komplizierten Dreharbeiten in Tokio, die zwischen Polizei und Yakuza aufgerieben wurden, verständlich, aber dennoch bedauerlich.

DVD.
Eine Veröffentlichung, die sich in Bild und Ton sehen lassen kann und keinen Anlaß zur Kritik bietet. Die deutsche Synchro ist dem heftigen Akzent Winklers in der englischen Fassung deutlich vorzuziehen. Das Making Of ist von Musikvideo-Regisseur Uwe Flade realisiert worden und überzeugt restlos mit seinen Details vom Dreh. Eine Berichterstattung, die trotz knapper Länge jedes Studio-Making Of weit hinter sich läßt. Eine sehr empfohlene DVD.








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