Es gibt nicht viele Fälle, in denen das Konzept eines Films und sein Inhalt so perfekt zueinander passen wie im Falle von ZWEI VOM ALTEN SCHLAG. Der Film von Regisseur Peter Segal (GET SMART) erzählt von zwei ehemaligen Boxern, die sich 30 Jahre nach ihrem letzten Kampf immer noch als Rivalen betrachten und nun ihren Zwist endgültig klären wollen. Beide sind eigentlich viel zu alt und längst abgeschrieben - zumindest für den aktiven Boxsport.
Zwei in die Jahre gekommene Profis? Beim Boxsport? Im Kino? Welche bessere Besetzung gibt es da für diese beiden Kontrahenten als Sylvester Stallone und Robert De Niro? Während Stallone 1976 mit ROCKY zum gefeierten Star des Boxfilms avancierte, gilt De Niro seit seiner Rolle als Jake LaMotta in Martin Scorseses RAGING BULL (1980) als die Nummer Zwei des Genres. Beide nun zusammen in einem Film als alternde Boxer gegeneinander antreten zu lesen, ist daher grundsätzlich eine sehr gelungene Idee.
Dumm nur, dass der Film so relativ wenig daraus macht. Hier und da gibt es ganz charmante Referenzen an die beiden ikonischen Kinofilme, aber darüber hinaus macht der Film aus seiner schlagkräftigen Starpower viel zu wenig. Denn ZWEI VOM ALTEN SCHLAG ist ein Film ohne Relevanz. Seine gesellschaftliche Aussagekraft ist minimal und kritisch reflektiert wird hier auch nichts. Weder der jahrzehntelange Streit, noch das gegenseitige vermöbeln im hohen Alter.
Also eigentlich ein recht überflüssiger Film, möchte man meinen. Doch es gibt Gründe, warum sich GRUDGE MATCH, so der Originaltitel, dennoch lohnt. Und die liegen tatsächlich auch in seiner Irrelevanz begründet. Wer nämlich nichts zu sagen hat, muss wenigstens mit Emotionen locken. Und genau das gelingt dem Film ganz passabel. Während weite Strecken von einem heiteren bis melancholischen Rückblick auf die Vergangenheit geprägt sind, steht gen Ende - und das dürfte wohl bei dieser Art Film kaum ein Spoiler sein - natürlich die Überwindung des Zwists und der gegenseitige Respekt füreinander im Vordergrund.
Das macht ZWEI VOM ALTEN SCHLAG beim besten Willen nicht zu einem guten Film, aber immerhin zu einem fürs Herz - und im Gegensatz zu all den unsäglichen Rom-Coms auch mal zu einem für das Herz beider Geschlechter. Also ein idealer Film für den nächsten Pärchenabend.
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