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XXX² - THE NEXT LEVEL (USA 2005)

von Hasko Baumann

Original Titel. XXX² - STATE OF THE UNION
Laufzeit in Minuten. 102

Regie. LEE TAMAHORI
Drehbuch. SIMON KINBERG
Musik. MARCO BELTRAMI
Kamera. DAVID TATTERSALL
Schnitt. MARK GOLDBLATT . TODD E. MILLER . STEVEN ROSENBLUM
Darsteller. ICE CUBE . SAMUEL L. JACKSON . WILLEM DAFOE . SCOTT SPEEDMAN u.a.

Review Datum. 2005-04-28
Kinostart Deutschland. 2005-04-28

Der alte Triple X ist tot. Im Grab neben ihm ist schon ein Platz frei für Vin Diesels Karriere als Actionstar. Da der "Babynator" sich mit absurden Gagenforderungen aus zwei seiner drei nominellen Franchises katapultiert hat, behilft man sich in Hollywood mit kostengünstigeren schwarzen Stars: Tyrese in 2 FAST 2 FURIOUS, und als neuen Superagenten xXx begrüßen wir... Ice Cube?!

Der, sagen wir mal, doch recht kompakte Ice Cube ist eine obskure Wahl für die Rolle des Proll-James Bonds, der von Dächern auf Hubschrauber hechtet und blitzschnell durch Röhren gleitet. Zuletzt in den USA vor allem als Komödiendarsteller überraschend erfolgreich, bringt der Rapper eher Street Credibilty in seine Underdog-Rolle denn die erforderliche Physis. Wie auch im ersten xXx wird der Außenseiter angeheuert von Samuel L. Jackson, dessen Spezialeinheit dieses Mal von geheimnisvollen Dunkelmännern ausgeschaltet wird. Im Gegensatz zu Vin Diesels Xander, der sich allein durch seine Talente als Extremsportler auszeichnete, braucht der neue xXx keine Ausbildung: Als Ex-Marine hat Ice Cube alle Tricks schon drauf. Er muß nur noch aus dem Knast befreit werden.

Das gereicht dem Film durchaus zum Vorteil, weil er sofort aufs Gaspedal drücken kann. In den ersten 5 Minuten werden bereits die großen Wummen rausgeholt, jede Menge Autos expoldieren und Samuel L. Jackson rast mit einer aufgemotzten Zuhälterkarre aus einer Scheune. Der Böse ist schnell als Verteidigungsminister mit Machtgeilheit identifiziert und wird von Willem Dafoe im Autopilot-Modus durchgewunken. Als klar ist, daß der Präsident (ausgegraben: Peter Strauss) bedroht wird, geht Ice Cube in die Vollen. Ausgehungerte Actionfans werden satt bedient mit fixen Faustkämpfen – den "auf die Fresse"-Part nimmt man Ice Cube duchaus ab –, einem Schnellbootsprung auf eine Brücke, einer Panzerschlacht auf einem Flugzeugträger und dem Kapitol unter Beschuß.

Der maulige Agent wird umgarnt von Mädels mit operierten Möpsen (Nona Gaye kommt unglaublich schrottig als seine Ex-Freundin Lola) und hat in Xzibit einen Kumpel, der – Überraschung – eine Autowerkstatt betreibt. Weiterhin unterstützt ihn der handelsübliche Technik-Nerd, und Scott Speedman bringt als smarter FBI-Agent im Konflikt mit Ice Cube den Aspekt "Schwanzvergleich" zum Brummen. Das Verhältnis von freiwilliger und unfreiwilliger Komik ist ausgeglichen, und das Tempo zieht ordentlich. Wenn Ice Cube einen Panzer über die Startbahn des Flugzeugträgers schießen läßt, kommt tatsächlich 007-Stimmung auf. Leider gibt Regisseur Lee Tamahori seinem Hang zu sackschlechten Digitaleffekten (in ALONG COMES A SPIDER und DIE ANOTHER DAY bot er schon Grauenhaftes) am Ende doch noch nach. Wenn Ice Cube mit einem Auto einem Hochgeschwindigkeitszug nachjagt, gibt sich Tamahori mit Special Effects auf "Geld zurück"-Niveau zufrieden. Und das nach 90 Minuten größtenteils "echter" Action. Schade.

Macht aber dann auch nichts mehr. Denn zwar ist xXx² keine Actionpraline wie etwa DIE HARD, aber ein saftiger Burger mit einigen hausgemachten Fritten, der besonders zum Bier ganz hervorragend schmeckt. Der Sommer ist eingeläutet, und es hat richtig Spaß gemacht.











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