Bereits zum fünften Mal gehen ein Haufen degenerierter Hinterwäldler auf ahnungslose Jungspunde los. WRONG TURN 5: BLOODLINES unterscheidet sich dabei nur unwesentlich von den (katastrophalen) Vorgängern. Erneut wird die übliche an den Haaren herbeigezogene Alibistory präsentiert um die herum die entsprechenden sadistischen Mordszenen konstruiert werden. Aufgelockert wird das Ganze durch ein paar unmotivierte Nacktszenen und debilen Humor. Das Endresultat ist ein selbstzweckhafter, erschreckend dümmlicher Gewaltporno, der mit seiner unverhohlen zur Schau gestellten stümperhaften Inszenierung mehr als verärgert.
In West Verginia findet jedes Jahr ein Rockfestival statt, das die ländliche Idylle für ein paar Tage in eine drogen- und sexgeschwängerte Partymeile verwandelt. Als eine Gruppe von Studenten auf dem Weg dorthin in einen Unfall mit einem unheimlichen Fremden (Dough Bradley) verwickelt und anschließend in den örtlichen Knast verfrachtet wird, ahnen sie noch nicht mit wem sie sich angelegt haben. Die Sippe des Mannes ist bereits auf dem Weg zum Gefängnis und zieht eine Blutspur durch das verschlafene Nest.
Der erste Teil war eigentlich gar nicht so schlecht: Nicht sonderlich originell, aber wenigstens ordentlich spannend und mit wenigen, aber gut abgestimmten Schocks gesegnet, kam der mitunter recht derbe Horrorstreifen bei Publikum und Genrefans ziemlich gut weg. Leider zu gut, denn bereits seit mehreren Jahren erscheint in regelmäßigen Abständen ein neuer Teil. Im Prinzip befindet sich die Reihe schon seit dem zweiten Teil auf gnadenloser Talfahrt. An Einfältigkeit kaum zu überbieten setzt jeder neue Output ausschließlich auf die ausgedehnten Blut- und Gedärmszenen. Auf so etwas Nebensächliches wie eine ausgefeilte Spannungskurve wird natürlich komplett verzichtet. So auch im fünften Teil, der den bisherigen Tiefpunkt, nämlich den sagenhaft missratenen dritten Wrong Turn, noch mal deutlich unterbietet. Besonders erschreckend ist das hier noch nicht einmal versucht wird das ganze Treiben mit ein wenig ansprechender Atmosphäre oder einem Minimum an Spannung aufzuwerten. WRONG TURN 5: BLOODLINES ist deshalb nicht nur ein äußerst primitiver, sondern darüber hinaus auch ein durchweg monotoner und sterbenslangweiliger Film.
Tatsächlich drängt sich schnell die Frage auf, wie man einen dermaßen hirnrissigen Müll überhaupt auf die Menschheit loslassen kann ohne sich dafür nicht in Grund und Boden zu schämen. Insgesamt fällt es auf jeden Fall schwer WRONG TURN 5: BLOODLINES bis zum Ende durchzustehen. Das liegt freilich auch an den amateurhaften Schauspielversuchen aller Beteiligten und den hanebüchenen, inhaltsleeren Dialogen. Das sich zudem Dogh Bradley, der einst die Hellraiser-Figur mit einer ungeheuren physischen Präsenz erfüllte, in den Film verirrt hat, stimmt nochmal zusätzlich traurig. Alles in allem bietet das Machwerk absolut gar nichts, was es wert wäre auch nur eine einzige Sekunde an den Film zu verschwenden. Insofern kann man diese Rezension durchaus als Warnung verstehen.
WRONG TURN 5: BLOODLINES ist seit dem 08.05. von Constantin auf DVD und Blu-ray erhältlich.
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