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WRONG TURN 2: DEAD END (USA/Kanada 2007)

von Thorsten Hanisch

Original Titel. WRONG TURN 2: DEAD END
Laufzeit in Minuten. 93

Regie. JOE LYNCH
Drehbuch. TURI MEYER . AL SEPTIEN
Musik. BEAR MCCREARY
Kamera. ROBIN LOEWEN
Schnitt. ED MARX
Darsteller. ERICA LEERHSEN . HENRY ROLLINS . TEXAS BATTLE . DANIELLA ALONSO u.a.

Review Datum. 2007-10-20
Kinostart Deutschland. direct-to-video

Und hier isses, das Sequel, auf das so ziemlich niemand gewartet hat. WRONG TURN von 2003 ist zwar alles in allem ganz nett und kann als Pluspunkt vor allem seine knochig-trockene Umsetzung verbuchen, unterm Strich war Rob Schmidts (der mittlerweile übrigens auch zu den MASTERS OF HORROR gehört, was einmal mehr die Wahllosigkeit der Serie unterstreicht) Film aber zu uninspiriert, um beim Genre-Publikum für ein Verlangen nach mehr zu sorgen.

Um es gleich vorweg zu nehmen: Die zwei im Titel wird Joe Lynchs Debüt des Leben unverdient schwer machen, denn WRONG TURN: DEAD END ist zwar genau halb to teuer, aber mindestens zehn mal so gut wie Numero Uno.

DEAD END benutzt als Handlungsgerüst eine Reality TV-Show: Sechs Teilnehmer werden in einer abgelegenen Waldgegend ausgesetzt und müssen sich hier sechs Tage lang behaupten. Pech nur, dass unsere degenerierten Hinterwäldler auch wieder am Start sind.

Schauspielerisch ist bis auf Henry Rollins eher Brachland angesagt: Die gleichen attraktiven, aber austauschbaren Gesichter wie immer, erwähnenswert ist nur, dass eines der Mädels in einer Sequenz ihre unverhüllten Hupen in die Kamera hebt, im sonst so verkrampften Horrorgenre eine erfreuliche Ausnahme.
Auch nicht gerade alltäglich ist - und das macht den Film dann auch mehr als genießbar - daß die beiden Drehbuchautoren die Formelhaftigkeit des Genres gekonnt aufweichen: Der moderate Bodycount schreitet nur langsam voran, die Opfer machen ihren Häschern das Killen nicht immer leicht, bis zur finalen halben Stunde ist ein großer Teil der Cast noch am Leben, man ist sich nicht so ganz sicher, wer hier letztendlich über die Ziellinie schreitet. Ein gute Idee war es auch, den Backwood-Killern mehr Platz einzuräumen, ihnen etwas menschlichere Züge zu verleihen, was zwar stellenweise etwas arg ins Groteske schwankt, aber letztendlich funktioniert und Abwechslung ins Geschehen bringt: Selbst völlig degenerierte Hinterwäldler-Frauen werden zu Furien, wenn der Partner anderen Mädels hinterhechelt, und der Filius darf netterweise auch mal ran und entpuppt sich in einer der wohl originellsten Mordszenen seit langem als absoluter Meisterschütze.

Lynch schielt mit seinem Film unverhohlen nach den 80ern und inszeniert auch so: Optisch fährt man vollkommen am Zeitgeist vorbei, die Mischpulte zur Bildbearbeitung wurden nicht gerade zum Glühen gebracht, WRONG TURN 2 gibt sich keine Mühe nach mehr auszusehen. Auch was die Tricks angeht, blieben die PCs augenscheinlich aus: Die tollen Masken und matschigen Effekte verstärken den Oldschool-Charakter des Films noch mehr, wobei Lynch das Geschmadder aber nie auswalzt, sondern kurze, immer effektive Höhepunkte setzt.

Zum guter Letzt noch etwas Gemaule: Der sporadisch auftretende Humor funktioniert nicht immer und der Schluss wirkt angeklatscht, falls aber künftig alle Sequels so aussehen guck ich nur noch Fortsetzungen.











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