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WHEN IN ROME - FÜNF MÄNNER SIND VIER ZUVIEL (USA 2010)

von Lutz Granert

Original Titel. WHEN IN ROME
Laufzeit in Minuten. 91

Regie. MARK STEVEN JOHNSON
Drehbuch. DAVID DIAMOND . DAVID WEISSMAN
Musik. CHRISTOPHER YOUNG
Kamera. JOHN BAILEY
Schnitt. RYAN FOLSEY . ANDREW MARCUS
Darsteller. KRISTEN BELL . JOSH DUHAMEL . ANJELICA HUSTON . WILL ARNETT u.a.

Review Datum. 2010-06-08
Kinostart Deutschland. 2010-06-17

Ähnlich stark dem gemeinen Slasherfilm folgt auch die Romantische Komödie innerhalb ihres Subgenres ziemlich stark festgelegten Konventionen. Da treffen sich Mann und Frau, fühlen sich zueinander hingezogen, doch etwas steht zwischen ihnen, was aus der Welt geräumt werden muss, bevor sich ihre Liebe am Happy End schließlich gänzlich entfalten kann. Damit auch der komödiantische Anstrich nicht zu kurz kommt, sind neben etwas Situationskomik skurrile Nebenfiguren von Nöten, meist Freak-Kumpels von ihm oder Aschenputtel-Freundinnen von ihr. So einfach, so banal und vorhersehbar, wenn die beiden Hauptfiguren nicht gerade würdevoll von Dustin Hoffman und Emma Thompson verkörpert werden. Und das werden sie hier leider nicht.

Stattdessen wird dieser standardisierte RomCom-Bausatz in WHEN IN ROME – FÜNF MÄNNER SIND VIER ZUVIEL noch mit einer ordentlichen Ladung Kitsch überschüttet. Anders kann man es kaum bezeichnen, wenn sich die von der Liebe bisher enttäuschte Beth (Kristen Bell) und der schnuckelige Nick (Josh Duhamel) zufällig auf der in Rom stattfindenden, selbstredend mit Eklats gespickten Hochzeit von Beths kleiner Schwester begegnen und ineinander vergucken. Doch gerade als Beth ihrem Mr. Darcy näherkommen will, funkt eine italienische Flamme dazwischen. Also fischt die enttäuschte Beth in einer entfernten LA DOLCE VITA-Referenz fünf Münzen aus einem Liebesbrunnen und belegt deren ehemalige Eigentümer mit einem Liebesbann. Zurück in New York steigen ihr diese verwunschenen Liebenden – ein Möchtegernmagier, ein exzentrisches Model, ein verkannter Künstler und ein gedrungener Wurstfabrikant – plötzlich auf Schritt und Tritt nach, obwohl sie nur an Nick wirklich Interesse hätte, wenn sie sich denn seiner sicher wäre. Bei so viel Hokuspokus fragt man sich, warum Oberhexe Anjelica Huston (HEXEN HEXEN) nur in einer Nebenrolle als dämonische Chefin von Beth besetzt, um nicht zu sagen: verheizt wurde.

Doch bei aller Magie übertrug sich dieser Zauber nicht auf den in seinen Grundmotiven gänzlich uninspirierten Film. Das Nachsteigen der vier Verehrer, natürlich mit spleenigen Charakterzeichnungen versehen, sorgt für eine Menge Trubel und heitere Situationen, die allesamt von der inhaltlichen Belang- und Substanzlosigkeit von WHEN IN ROME – FÜNF MÄNNER SIND VIER ZUVIEL nicht abzulenken vermögen. Kristen Bell (NIE WIEDER SEX MIT DER EX) bleibt durch das chronische Workaholic-und-zweifelnd-Syndrom aus der Drehbuch-Mottenkiste ein hübsches, aber oberflächliches Figurenklischee, Josh Duhamel (TRANSFORMERS - DIE RACHE) ist immerhin witzig mit Mut zur Peinlichkeit, aber wird durch zu wenig Screentime ausgebremst. Wie die Geschichte ausgeht, ist auch absehbar und so schleppt sich insbesondere die letzte halbe Stunde arm an Gags und reich an Langeweile unglaublich zäh dem herbei gesehnten Ende entgegen. Alles in allem also ein Italotrip, den man sich trotz einiger Lacher durchaus sparen kann.











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