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Ho-ho-ho...Van Damme is back on da track und bringt uns hier endlich mal wieder ein richtig feistes Actionfilmchen, wie man es schon lange nicht mehr von den Muscles from Brussels gesehen hat. Erstmal die Story, die erwartungsgemäß recht simpel ist: Das belgische Koks- Näschen spielt einen Ex-Discobesitzer, der seines Geschäfts überdrüssig ist und sich endlich mit der Familie zur Ruhe setzen will. Seine Frau (Lisa King) arbeitet bei der Einwanderungsbehörde und bringt eines Tages ein kleines chinesisches Mädchen mit Namen Kim (Valerie Tian) mit nach Hause, welches mit einer Gruppe illegaler Einwanderer in die USA kam, welche am Hafen von der Behörde aufgegriffen wurde. Jetzt fangen die Probleme erst so richtig an. Das süße Mädel ist nämlich die Tochter des eiskalten Sun Quan (Simon Yam), ein Gangsterboss, der mit dem Drogenhandel seine Brötchen verdient. Da das Töchterlein mitangesehen hat, wie der böse Papa die Mama (im äußerst schick gestylten Vorspann) über den Jordan geschickt hat, will er die Kleine natürlich unbedingt wieder. Zu diesem Zweck begibt sich der Herr nach L.A. und massakriert Van Dammes Frau nebst Bekanntschaften. Jean-Claude ist jetzt natürlich ziemlich stinkig und bläst zusammen mit ein paar Freunden zum (reichlich gewalttätigen) Gegenangriff.
WAKE OF DEATH wartet gleich mit mehreren Überraschungen auf, die Größte wäre wohl, dass Van Damme auf seine alten Tage (und das ist so gemeint, denn er sieht wirklich von Film zu Film älter aus) endlich anfängt, ein wenig zu schauspielen. Doch, ehrlich, der Gefühlsausbruch, als er seine tote Frau findet oder die Szene, als er mit Valerie Tian interagiert, alles wirklich - für Van Dammsche Verhältnisse- durchaus beeindruckend und überhaupt nicht belustigend, wie so oft davor. Sicher, Van Damme ist und wird nie der nächste DeNiro, aber er strengt sich sichtbar an, was ihm doch einen gehörigen Vorsprung zum eher stagnierenden, dicken Seagal verschafft. Angenehm auch, dass in WAKE OF DEATH ein für eine DTV-Produktion recht dickes Budget ($ 20Mio) gepumpt wurde, was der regietechnisch bisher eher unbeleckte Phillipe Martinez auch reichlich ausnutzt und seinem Film eine flotte Videoclip-Optik verpasst, die im Gegensatz zu diversen Michael Bay- Ergüssen allerdings weniger wirr, als vielmehr gekonnt eingesetzt wird. Der hübsche Look wird zudem noch von einem grandiosen Soundtrack unterstützt wird, was die reichlich dünne, überraschungsarme und auch etwas löchrige Story fast vergessen macht. Gewürzt wird das Ganze noch mit quantitativ eher weniger, dafür aber umso spektakulärer und auch reichlich brutaler Action, die trocken und knackig daherkommt. Überhaupt, was die Brutalität betrifft: Selten war ein Van Damme- Film so grimmig und gerade Szenen wie die mit der Bohrmaschine dürften - verbunden mit der Selbstjustiz- Thematik - den hiesigen Sittenwächtern schwer auf den Magen schlagen. Auf darstellerischer Seite gibt's noch den edlen Simon Yam zu verbuchen, der in viel zu wenig Auftritten sein Charisma ausspielen darf und für so eine Art Film eigentlich fast schon wieder zu schade ist. WAKE OF DEATH ist ein kleiner, äußerst derber Reißer mit Ambitionen, den man allen ans Herz legen kann, denen die Neuverfilmung von THE PUNISHER zu schlapp war und der gleichzeitig auch einen kleinen Höhepunkt in Van Dammes vor sich hin darbender Karriere bedeutet. Nicht schlecht...
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