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UNDERWORLD: EVOLUTION (USA 2006)

von Martin Eberle

Original Titel. UNDERWORLD: EVOLUTION
Laufzeit in Minuten. 105

Regie. LEN WISEMAN
Drehbuch. DANNY MCBRIDE
Musik. MARCO BELTRAMI
Kamera. SIMON DUGGAN
Schnitt. NICOLAS DE TOTH
Darsteller. KATE BECKINSALE . SCOTT SPEEDMAN . DEREK JACOBI . BILL NIGHY u.a.

Review Datum. 2006-02-06
Kinostart Deutschland. 2006-03-02

Zweite Runde im Kampf Werwölfe gegen Vampire. Diesmal hat sich die Gemengelage etwas verkompliziert, sind die Fronten leicht verschoben:
Vampirin Selene (Kate Beckinsale) begibt sich mit Hybridwerwolf (!) Michael (Scott Speedman) auf die Suche nach den Ursprüngen der Jahrhunderte andauernden Fehde zwischen Vampiren und Lycanern, ein Konflikt, der schon im ersten Teil der Aufhänger für schöne Kampfszenen bildete.

Auch im zweiten Teil ist Regisseur Len Wiseman nicht zimperlich. Hochgerüstet mit modernsten Schnellfeuerwaffen lässt er die Streithähne aufeinander los, die sich dankbar im Kampf Vampir gegen Werwolf, Werwolf gegen Werwolf und Vampir gegen Vampir blut- und gedärmtechnisch ausmähren.

Im Grunde ist damit zusammengefasst, worauf es in UNDERWORLD: EVOLUTION ankommt: auf klasse Action, auf heftiges Geballer, inszeniert im allseits beliebten, immer noch aktuellen Blaustich-Look (passt aber wirklich gut zur Stimmung!). Das kommt auch super: die Kämpfe und shoot outs sind so liebevoll ins Bild gesetzt und montiert, Hiebe, Schläge, Einschüsse sitzen auf den Punkt, da tut es oft richtig weh, zuzusehen und zuzuhören.
Auch die schöne Kate Beckinsale ist toll anzuschauen. In Lack und Leder sieht sie umwerfend aus und hat dabei mehr Power als Angelina Jolies Lara Croft oder Charlize Therons Aeon Flux zusammen.

Also eigentlich alles ganz schön, ein actionlastiger Unterhaltungsfilm kann viel Spaß machen. Aber dieses reine Vergnügen gönnen uns Regie und Drehbuch nicht. Es ist ja immer ein schlechtes Zeichen, wenn ein Film mit erklärenden Schrifttafeln beginnt. Wenn dann noch ellenlange Monologe, sowohl im on wie im off, dazukommen, die komplizierte Beziehungsstrukturen denverclanesker Ausmaße erzählen sollen und zu allem Überfluss Rückblenden auch noch dem Weggedämmertsten den aktuellen Stand der Handlung unter die Nase reiben, dann wird der Film zur unfreiwilligen Lachnummer. Seltsam, dass hier so versessen auf die vielen Beziehungsverflechtungen Wert gelegt wird, der MacGuffin hat sich schließlich als möglichst simpel zu haltender Motivator sehr gut bewährt und nicht nur Hitchcock-Filme spannungstechnisch weit nach vorne gebracht.

Auch andere actionferne Elemente scheinen Regisseur Len Wiseman nicht so sehr zu liegen. Besonders putzig zum Beispiel ist der angedeutete Sex von Seline und Michael, der zwar nicht auf Schulterhöhe endet, aber eben trotzdem nicht viel leidenschaftlicher ist als ein Liter pasteurisierter H-Milch. Die Ganzkörperwindungen der beiden sind so sauber und steril, hier kann man ohne Bedenken die nächste Institut-Fresenius-Studie eintüten.
Nur zur Erinnerung: hier vereinigen sich ein Werwolf und ein Vampir! Ein Vampir!! Symbol schlechthin für das Sexual!

Trotz aller Aseptik, das tête-à-tête der beiden wird wohl nicht folgenlos bleiben: der nächste Teil ist schon angekündigt, im off kurz vorm Abspann. Mit etwas Pech wird uns ein kleines Werwolfvampirbaby geschenkt, dann werden die Blutlinien von Vampiren und Werwölfen noch verworrener, der Erklärungsbedarf wird noch größer, die Rückblenden noch häufiger, die Story noch ausgefranster. Hoffentlich verhüten die beiden!











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