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TROLL HUNTER (Norwegen 2010)

von Sebastian Moitzheim

Original Titel. TROLLJEGEREN
Laufzeit in Minuten. 90

Regie. ANDRE ØRREDAL
Drehbuch. ANDRE ØRREDAL
Musik. HENRIK HARWOR . JOHAN HUSVIK
Kamera. HALLVARD BRAEIN
Schnitt. PER-ERIK ERIKSEN
Darsteller. OTTO JESPERSEN . HANS MORTEN HANSEN . THOMAS ALF LARSEN . JOHANNA MØRK u.a.

Review Datum. 2011-04-06
Kinostart Deutschland. 2011-04-07

Dass ausgerechnet TROLL HUNTER als einer der wenigen skandinavischen Filme einen deutschen Kinostart bekommt, ist angesichts seiner absurden Prämisse eine große Überraschung: In Form der gerade im Horrorgenre zur Zeit beliebten Mockumentary erzählt der Film von drei Studenten, die mit Filmequipment ausgestattet einem mutmaßlichen Wilderer folgen, um dann festzustellen, dass es sich bei dem Mann (Otto Jespersen) um einen Trolljäger handelt. Hans, so sein Name, erlaubt den Studenten, ihn bei seiner Arbeit zu begleiten.

Es dauert eine Weile, bis TROLL HUNTER in Gang kommt, doch so bald die Studenten Hans überzeugt haben, sie mitzunehmen, offenbart der Film seine Stärken: Regisseur und Autor Andre Ørredal verlässt sich nicht ausschließlich auf seine Prämisse, sondern bietet immer wieder neue, skurrile Ideen, reichert die Geschichte mit "Fakten" an, die zum Einen das Mockumentary-Erlebnis verstärken, zum Anderen oft auch äußerst witzig sind. Das funktioniert noch besser dank der Darsteller, die jede noch so alberne Information über Trolle - von den schlechten Arbeitsbedingungen der Trolljäger bis zu den biologischen Gründen, warum Trolle beim Kontakt mit Sonnenlicht explodieren - in einer matter-of-fact-Weise präsentieren.

Abstriche gibt es jedoch bei den Special Effects, also den Trollen selbst. Die größeren Trolle gegen Ende wissen zwar besonders im bildgewaltigen Finale zu beeindrucken, doch bei den kleineren Exemplaren zu Anfang stören die nicht ganz flüssigen Animationen sowie das teilweise eher cartoonhafte Design. Gerade nachdem die erste Begegnung mit einem Troll bewusst endlos hinausgezögert wurde, wirkt dieser im ersten Moment etwas enttäuschend.

Fraglich ist auch, wieviel Spaß TROLL HUNTER ohne Kenntnisse der diversen Found Footage-Horrorfilme (oder zumindest des "Originals" BLAIR WITCH PROJECT) noch macht. So liebenswert die Darsteller auch sind, so unterhaltsam der Kontrast zwischen der Ernsthaftigkeit der Figuren und der Absurdität des Geschehens - es fehlt an Identifikationspotential mit den Charakteren und an einem echten Spannungsbogen. Selbst in den sehr wenigen Momenten echter Gefahr und Gewalt lässt das Geschehen den Zuschauer weitestgehend kalt - am Ende ist TROLL HUNTER eben "nur" lustig. Wer Spannung und wirklich spektakuläre Effekte erwartet, kommt daher nur in wenigen Szenen auf seine Kosten. Für Genre-Fans, die den Mockumentary-Trend kennen, bietet der Film jedoch eine amüsante, originelle Parodie mit vielen gelungenen Gags und überzeugenden Darstellern.











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