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TAKESHIS' (Japan 2005)

von Matthias Mahr

Original Titel. TAKESHIS'
Laufzeit in Minuten. 108

Regie. TAKESHI KITANO
Drehbuch. TAKESHI KITANO
Musik. NAGI
Kamera. KATSUMI YANAGISHIMA
Schnitt. TAKESHI KITANO . YOSHINORI OOTA
Darsteller. KAYOKO KISHIMOTO . REN OSUGI . SUSUMU TERAJIMA . TETSU WATANABE u.a.

Review Datum. 2005-10-29
Kinostart Deutschland. direct-to-video

Takeshi "Beat" Kitano trifft auf einen Doppelgänger seiner selbst, der ebenso Kitano heißt. Dieser fristet sein Leben als Verkäufer eines Supermarkts, der von einer großen Filmkarriere träumt. Folglich bemüht er sich redlich, von den Nachbarn spöttisch belächelt, um Vorsprechen für diverse Nebenrollen, doch seine überhöhte Schüchternheit (er traute sich zunächst nicht mal persönlich Kitano Takeshi um ein Autogramm anzusprechen) sorgt regelmäßig dafür, dass man ihn nichtmal zu Wort kommen lässt. In seinen Tagträumen verwandelt sich jedoch der verklemmte Verkäufer Kitano in den überragenden "Beat".

Der Film versprüht Unmengen an Selbstironie. Dies zeigt sich gleich in einer der ersten Szenen in der sich Beat mitten in eine Bande von Yakuza stehend eine Schießerei startet, woraufhin Freund wie Feind niedergemäht wird und nur er völlig unversehrt die Szene verlässt. Bald verliert sich die Handlung in eine bizarre, teils surreale Szenenfolge. Der Film scheint sich dabei primär an eingeweihte Fans Kitanos zu richten, die mit seinem Kosmos aus Filmen und Fernsehformaten bestens vertraut ist. Jemand, der von seinen Regiearbeiten gerademal ZATOICHI und von seinen TV-Comedyshows überhaupt nichts kennt mag nicht die rechte Person sein um hierüber einen Bericht zu schreiben, einen Versuch ist es aber mal wert. Es sei nur festgestellt, dass hier der Film rein für sich betrachtet wird, Reverenzen zum restlichen Oeuvre Kitanos weitgehend ausgespart bleiben. Der Film zerfällt also schon bald in eine bunte Nummernrevue mit teilweise unglaublich schönen Momenten. Der Tausendfüßler auf der Blüte dem eine Varieteegruppe folgt, die eben dieses Insekt auf der Bühne darstellt macht beim ersten Mal einen unglaublichen Eindruck. Jedoch bleibt es hier nicht beim ersten Mal. Wie sovieles anderes in diesem Film wird es einen teilweise variiert, teilweise un- oder nur in der Besetzung verändert in Schleifen wiederholt. Sieht man kurz zuvor eine in der Szenenfolge so wesentlich vielseitigere Nummernrevue wie THE WAYWARD CLOUD hat es der Film zusätzlich schwer, einen wirklich gefangen zu nehmen. Vielleicht ist es ähnlich wie bei 8 ½. Eine gewisse Verwandtschaft zu Fellinis Verarbeitung seiner Schreibblockade würde ich sehen, auch wenn Kitanos nach außen gekehrte Selbstzweifel, so man überhaupt unterstellen will, dass er einen habe, höchstens den des Sinn und Ursprungs seines Ruhms betrifft. Insgeheim könnte aber durchaus eine Blockade Kitano Takeshi zu diesem Drehbuch verleitet haben. Freilich, der Humor, welche auch an ALLY MCBEAL und gar an US-Klamauk a'la NAKED GUN (Stichwort: Sumoringer mit Polizeischildern) erinnert, hat mitunter rein gar nichts mit 8 ½ gemein, dennoch ist auch TAKESHIS' ein etwas sperriges Werk, welches aber durchaus das Potential haben könnte bei wiederholten Ansehen immer besser zu gefallen.











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