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SLEEPLESS - EINE TÖDLICHE NACHT (USA 2017)

von André Becker

Original Titel. SLEEPLESS
Laufzeit in Minuten. 95

Regie. BARAN BO ODAR
Drehbuch. ANDREA BERLOFF
Musik. MICHAEL KAMM
Kamera. MIHAI MALAIMARE JR.
Schnitt. ROBERT RZESACZ
Darsteller. JAMIE FOXX . MICHELLE MONAGHAN . DERMOT MULRONEY . DAVID HARBOUR u.a.

Review Datum. 2017-03-08
Kinostart Deutschland. 2017-03-09

SLEEPLESS - EINE TÖDLICHE NACHT ist das US-Debüt von Baran bo Odar, der mit dem rasanten Hacker-Krimi WHO AM I hierzulande das eine oder andere Lob einheimsen konnte. Sein Hollywood-Einstand, das Remake eines französischen Thrillers aus dem Jahr 2011, ist hingegen kein wirkliches Highlight, sondern lediglich ein erschreckend schlicht erzählter Genre-Film der ausgesprochen uninspiriert sein dürftiges Programm abspult.

Jamie Foxx spielt den raubeinigen Cop Vincent, der eines Nachts mit seinem Partner eine Gruppe Drogendealer überfällt und ihnen eine nicht unerhebliche Menge Stoff abluchst. Schnell stellt sich jedoch heraus, dass sie damit dem Falschen ans Bein gepinkelt haben. Der Besitzer, der windige Casino-Tycoon Rubino, fackelt nicht lange und lässt kurzerhand Vincents pubertierenden Sohn entführen um diesen als Druckmittel einzusetzen, da ihm selbst ein mächtiger Gangster im Nacken sitzt. Vincent bleibt derweil gar nichts anderes übrig als die Sache eigenhändig zu regeln. Sein zurechtgelegter Plan steht allerdings unter keinem guten Stern, denn seine Gegner sind gewitzter als gedacht.

Der größte Schwachpunkt der Produktion ist vor allem die streichholzdünne Story, die vollkommen vorhersehbar und spannungsarm auf ihre vermeintlichen Höhepunkte hinsteuert. Fairerweise muss man hier sagen, dass der Film sein fades Handlungsgerüst immerhin nicht zwei Stunden lang aufbläst, sondern die wesentlichen Eckpunkte ruckzuck abhandelt. Glücklicherweise erspart uns das Skript außerdem allzu ausführliche Einblicke in das zerrüttete Verhältnis zwischen Vincent und seiner Ex (Gabrielle Union). Der Regisseur beschränkt sich diesbezüglich auf eine Handvoll Szenen und das ist auch gut so. Aber was nützt das, wenn das Gezeigte dann doch reichlich einschläfernd ausfällt. Besonders ärgerlich ist dass das dröge Drehbuch kein noch so abgenudeltes Klischee auslässt und seine Figuren dermaßen langweilig angelegt, dass man als Zuschauer ziemlich fix jegliches Interesse verliert. Wieso Jamie Foxx, eigentlich ja ein gern gesehener Mime, seinen Namen für ein solch ideenloses B-Movie hergibt, bleibt jedenfalls ein Rätsel.

Actiontechnisch kommt der Streifen ebenfalls nie richtig in Fahrt. Wenn es dann mal ein wenig scheppert gibt es zumindest kein heftiges Kameragewackel. Das dies heutzutage extra betont werden muss, offenbart das ganze Dilemma des gegenwärtigen Actionkinos, ist aber ein Thema für sich und soll hier nicht vertieft werden. Zurück zum Film: Baran bo Odar zeigt ein paar kernige Faustkämpfe und vereinzelte Shoot-outs, die aber allesamt viel zu kurz und unspektakulär geraten um echte Ablenkung zu versprechen. Insofern bleibt ebenso von der Action wenig bis gar nichts hängen, so dass man auch in diesem Bereich kaum überzeugt wird.

SLEEPLESS - EINE TÖDLICHE NACHT ist somit leider ziemlich verzichtbar und selbst eingefleischten Genre-Fans nicht zu empfehlen. Bleibt zu hoffen das Baran bo Odar bei seinem nächsten Projekt wieder gewohnte Qualität abliefert und dieser verkrampfte Cop-Thriller ein Ausrutscher im Portfolio des Schweizer Vorzeigeregisseurs bleibt.











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