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SHINOBI (Japan 2005)

von Björn Eichstädt

Original Titel. SHINOBI
Laufzeit in Minuten. 107

Regie. TEN SHIMOYAMA
Drehbuch. KENYA HIRATA
Musik. TARO IWASHIRO
Kamera. MASASAI CHIKAMORI
Schnitt. ISAO KAWASE
Darsteller. YUKIE NAKAMA . JO ODAGIRI . TOMOKA KUROTANI . ERIKA SAWAJIRI u.a.

Review Datum. 2006-11-15
Kinostart Deutschland. 2006-12-14

Bei Japan denkt man selten an reinen Mainstream. Zu sehr haben die Miikes, Tsukamotos, Nicht-Akira Kurosawas oder Nakatas in den letzten Jahren die Festivals bevölkert, die Animes unser Bewusstsein und die Pinku Eigas unsere Fantasien erobert. Und dann kommt ein Film wie SHINOBI daher, kümmert sich einfach gar nicht um die Außenseiterrolle des japanischen Kinos im Westen und ist einfach nur so, wie man sich einen klassischen Hollywood-Blockbuster im noch immer beginnenden 21. Jahrhundert vorstellt: Voller Action, Herzschmerz und Special Effects - und erstaunlicherweise trotzdem gar nicht mal so schlecht.

Einen großer Topf: So kann man sich SHINOBI am besten vorstellen. Und hinein wirft man ein wenig HERR DER RINGE, eine Messerspitze ROMEO UND JULIA, nicht wenig X-MEN und ganz viel TIGER AND DRAGON, HERO und HOUSE OF FLYING DAGGERS. Fertig ist die leckere Kinovariante des gemütlichen Wetten-Dass-Abends mit Knabberzeugs. Und manchmal macht der ja auch Spaß. Deshalb will ich SHINOBI gar nicht schlecht reden, der Film hat seine Berechtigung, auch wenn - und das soll natürlich nicht verschwiegen werden - keine tiefere Erkenntnis von diesem kalkulierten Action-Love-Story-Drama-Martial-Arts-Machwerk ausgeht.

Geschichte gibt es natürlich auch - und zwar sowohl Plot als auch Historie. Die SHINOBI, eine Art mutierter Samurai, sind auf der Welt nicht mehr erwünscht. Denn die kriegerischen Außenseiter leben in einer Zeit des Friedens - und wer braucht schon ein Schlachtermesser in einem vegetarischen Restaurant. Deshalb lässt der gemeine Herr Shogun zwei SHINOBI-Stämme gegeneinander antreten. Dumm nur, dass die Anführer der beiden Clans ein heimliches Liebespaar sind. Probleme, die in wunderbaren Aufnahmen zelebriert werden können, sind also vorprogrammiert. Dass es am Ende kein ganz furchtbares Happy End gibt, das ist vielleicht das Japanische an diesem Film. Ansonsten könnte sein angekündigter offizieller deutscher Kinostart ein Zeichen dafür sein, dass man bei Japan in Zukunft öfter an Mainstream denken sollte.











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