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SCHOCK LABYRINTH 3D (Japan 2009)

von Stefan Rybkowski

Original Titel. SENRITSU MEIKYÛ 3D
Laufzeit in Minuten. 89

Regie. TAKASHI SHIMIZU
Drehbuch. DAISUKE HOSAKA
Musik. nicht bekannt
Kamera. nicht bekannt
Schnitt. nicht bekannt
Darsteller. YÛYA YAGIRA . AI MAEDA . SUZUKI MATSUO . RYO KATSUJI u.a.

Review Datum. 2010-05-13
Kinostart Deutschland. 2010-05-13

Wir scheinen in einer Zeit angekommen zu sein, in der man aus allem einen Spielfilm produzieren kann. David Fincher arbeitet aktuell an seiner Facebook-Verfilmung THE SOCIAL NETWORK, Hollywood plant Verfilmungen von Brettspielen und die Japaner versuchen sich an der Verfilmung einer Geisterbahn - oder genauer gesagt: scheitern daran. Takashi Shimizu, der immerhin für den Klassiker JU-ON und das amerikanische Remake THE GRUDGE - DER FLUCH verantwortlich zeichnet, bekleckert sich mit seinem Neuesten, SCHOCK LABYRINTH 3D, nicht gerade mit Ruhm. Wie der Titel bereits vermuten lässt, wurde auch Shimizus Film in 3D gedreht, was anfangs auch noch wirken mag, nach spätestens 20 Minuten jedoch in Langeweile umschlägt, da er die Technik nur selten zu nutzen weiß. Mehr als Luftballons und Schneeflocken fliegen da nämlich nicht durch den Raum, dabei ließe die Prämisse doch so viel Raum für den Einsatz von 3D: Eine Gruppe von Jugendfreunden trifft sich eines Tages unfreiwillig wieder, begibt sich in ein Krankenhaus und erlebt dort einen Albtraum aus Erinnerungen und einem rachsüchtigen kleinen Mädchen. Das klingt typisch asiatisch, und genau das ist es leider auch. Einmal mehr versucht ein vermeintlicher Horrorfilm mit gruseligen Kindern eine düstere Atmosphäre zu schaffen, die hier aber zu keiner Zeit zustande kommt.

Stattdessen verliert man sich recht schnell im Plot, der weder ein kohärentes Ganzes ergibt, noch irgendwelche sonstigen interessanten Aspekte bietet. Als die Gruppe noch im Kindesalter war, machte sie samt Eltern einen Ausflug in die Geisterbahn dieses Erlebnisparks, dabei kam ein Mädchen unglücklicherweise durch einen ihrer Freunde zu Tode, das ist alles, was man um die Ohren geschlagen bekommt. Zu keiner Zeit baut man so etwas wie eine Verbindung zu einem der Protagonisten auf, zu keinem Zeitpunkt gruselt man sich. Vielmehr hofft man, dass das alles schnell von statten geht, trotz der gerade mal etwas mehr als 80 Minuten, die SCHOCK LABYRINTH 3D dauert. Das ist nicht nur extrem nervig, sondern auch einfach nur schade, denn Potential wäre reichlich vorhanden gewesen, das offenbart der Film immer wieder. Die Schaufensterpuppen, von denen doch ein gewisser Grusel ausgeht, hätte man deutlich subtiler einsetzen können, und auch die Effekte hätte man weniger inflationär statt vielmehr akzentuiert platzieren können. So richtig scheint sich Shimizus Film auch über die Zielgruppe nicht im Klaren zu sein, denn für die Kleinen ist das alles dann doch zu unheimlich, den Erwachsenen kann es aber höchstens ein Gähnen abringen. Wenn SCHOCK LABYRINTH 3D also etwas deutlich macht, dann die Tatsache, dass es vor allem im Horrorfilm noch viel Nachholbedarf in Sachen Stereoskopie gibt. So bleibt das ganze schlichtweg blutarm (im wahrsten Sinne des Wortes) und effekthascherisch.











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