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RENDEL (Finnland 2017)

von André Becker

Original Titel. RENDEL
Laufzeit in Minuten. 105

Regie. JESSE HAAJA
Drehbuch. PEKKA LEHTOSAARI . MIIKA J. NORVANTO . TIMO PUUSTINEN
Musik. TUOMAS KANTELINEN
Kamera. TERO SAIKKONEN
Schnitt. MIIKA J. NORVANTO
Darsteller. KRISTOFER GUMMERUS . RAMI RUSINEN . MATTI ONNISMAA . BIANCA BRADLEY u.a.

Review Datum. 2017-12-11
Kinostart Deutschland. nicht bekannt

Vor dem Film: Oha, eine Superheldengeschichte für Erwachsene im Gewand eines Rache-Actioners. Aus Finnland! Könnte was werden, denkt man sich da in grenzenloser Naivität. Und vielleicht bekommt man ausnahmsweise mal nicht denselben langweiligen Mainstream-Quark vorgesetzt an den man sich im Superhelden-Genre schon viel zu lange gewöhnt hat.

Nach dem Film: Puh, das war nix. Dieser öde Punisher-Klon kann selbst mit gaaaanz viel gutem Willen nur als gänzlich misslungener B-Film für die ganz unteren Verkaufsregale eingestuft werden. Ein Blick auf den Trailer hätte hier sicherlich geholfen, denn da ahnt man bereits, dass hier nicht der nächste knackfrische Geheimtipp in den Startlöchern steht.

Storytechnisch befinden wir uns im komplett ideenlosen Niemandsland gängiger Selbstjustizstreifen, nur eben mit einem leichten, alles andere als kreativ ausgearbeiteten, Superhelden-Touch. Ein Mann, der dummerweise bei dem falschen Pharma-Unternehmen angeheuert hat, trifft die eine falsche Entscheidung und verscherzt es sich gewaltig mit seinem Brötchengeber. Die Folge: Direkt vor seinen Augen wird seine Familie exekutiert, er selbst überlebt schwer verletzt. Fortan streift der gebrochene Mann unter dem Namen Rendel durch die Straßen um die Schuldigen ihrer gerechten Strafe zuzuführen. Die Fieslinge bleiben indes nicht untätig und engagieren ein Killerkommando, das es dem Superheld mal ordentlich zeigen soll.

Der titelgebende Held besitzt zwar keine wirklichen Superkräfte, RENDEL vereint aber sonst alle üblichen Elemente des Superhelden-Kinos in seinen Figuren. Der Hauptprotagonist ist ein fast übermenschlich starker Straßenkämpfer, der mit einem schwarzen Anzug ausgestattet den Bösewichtern der Stadt das Fürchten lehrt. Sein Auftreten: Wortkarg aber effektiv. Die Bad guys sind die üblichen schmierigen Firmen-Bosse, deren Habitus man bereits nach drei Sekunden durchschaut hat. Beim Killerkommando gewinnt das Debüt von Regisseur Jesse Haaja ebenfalls keinen Preis für Originalität. Neben breitschultrigen, leicht dämlichen, Muskelprotzen darf natürlich auch die psychopathische Femme Fatale nicht fehlen.

All das ist nicht nur ziemlich uninspiriert erzählt, sondern vor allem ohne Wumms abgebildet. Die Actionszenen geraten zu unspektakulären Kloppereien, deren inszenatorische Mängel (hässliches CGI-Mündungsfeuer, zappelige Kamera) das Spaß-Level von vornherein reichlich niedrig halten. Zudem bleibt man aufgrund der dürftigen Figuren-Zeichnung und den vollkommen langweiligen Settings aus der B-Movie-Mottenkiste auf großer Distanz zum Geschehen. Selbst bei ähnlich gelagerten Low-Budget-Reißern (a la THE DEMOLITIONIST) wird mehr geboten. Und das man diesbezüglich schon olle PM-Produktionen als Vergleich aus der Versenkung ausgräbt soll was heißen.

Das Geschreibsel dieser Review sollte insofern als Warnung verstanden werden. RENDEL will einfach nicht funktionieren und lässt die Hoffnung auf einen zackig inszenierten Actionkracher ruckzuck verpuffen. Jesse Haajas Herzensprojekt (laut Produktionsinfos werkelte er bereits als Jugendlicher an der Idee) ist somit ein Zeitfresser, den selbst unverbesserliche Allesglotzer tunlichst liegen lassen sollten.

Der Film ist seit dem 24.11.2017 auf DVD und Blu-ray von Splendid Film erhältlich!










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