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PARANORMAL ACTIVITY (USA 2007)

von Thorsten Hanisch

Original Titel. PARANORMAL ACTIVITY
Laufzeit in Minuten. 85

Regie. OREN PELI
Drehbuch. OREN PELI
Musik. -
Kamera. -
Schnitt. OREN PELI
Darsteller. KATIE FEATHERSTON . MICAH SLOAT . MARK FREDERICHS . ASHLEY PALMER u.a.

Review Datum. 2009-11-16
Kinostart Deutschland. 2009-11-19

Bekannte Situation. Man ist bei guten Freunden eingeladen, hat das abendliche Mahl gerade mit einem ordentlichen Glas Rotwein abgeschlossen und schaut nun ins gespannte Gesicht des Gastgebers, der kaum verhehlen kann tierisch stolz zu sein, endlich mal mehr als eine Tiefkühlpizza zu Stande gebracht zu haben. "Und, wie hat’s geschmeckt?" Natürlich antwortet man ordnungsgemäß: "Ganz toll! Selten so gut gegessen!" denkt aber: "War in Ordnung, aber nochmal muss nicht sein.", was eigentlich ein Fehler ist: Denn die nächste Einladung kommt bestimmt.

Bei PARANORMAL ACTIVITY ist die Situation ähnlich. Irgendwie schon ulkig: Ein Jahrzehnt nach THE BLAIR WITCH PROJECT ein nahezu identischer Trubel: Regie-Debüt. Taschengeld-Budget (11.000$). Dank Internet Mega-Hype. Irre profitabel (Einspiel bis heute über 100 Millionen Dollar).

Im Gegensatz zur Blair-Hexe wandelt Oren Pelis Film allerdings weitaus mehr auf traditionellen Genre-Pfaden und lässt auch Vorbilder (POLTERGEIST und vor allem THE ENTITY) deutlich durchschimmern, der Mann hat seine Hausaufgaben jedenfalls gemacht. Das ist Vor- wie auch Nachteil: Einerseits erweist sich Peli als durchaus geschickter Regisseur, der sein karges Budget raffiniert ausreizt und seinem Film ein – für Regisseure dieser Preisklasse absolut vorbildlich – gutes Timing verpasst, anderseits wirft gerade die recht konventionelle und demzufolge auch wesentlich leichter als THE BLAIR WITCH PROJECT zu konsumierende Struktur des Films irgendwann dann doch die Frage auf, wieso man nicht gleich einen richtigen Spielfilm anschaut, denn die hässliche Digi-Optik ist auf Spielfilmlänge ganz schön abtörnend und Pelis Film schaut nicht ein einziges Mal über den Genre-Tellerrand hinaus. Soll heißen: Man weiß, was kommt. Und es kommt.

Angestachelt vom Hype und vom offensichtlichen Talent der Macher würde man ja sehr gerne in die Lobeshymen einstimmen, aber manchmal ist ein sanfter Applaus einfach angebrachter und ehrlicher: "War in Ordnung, aber nochmal muss nicht sein."











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