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MORTUARY (USA 2005)

von Mirco Hölling

Original Titel. MORTUARY
Laufzeit in Minuten. 90

Regie. TOBE HOOPER
Drehbuch. JACE ANDERSON . ADAM GIERASCH
Musik. JOSEPH CONLAN
Kamera. JARON PRESANT
Schnitt. ANDREW COHEN
Darsteller. DENISE CROSBY . GREG TRAVIS . PRICE CARSON . DAN BYRD u.a.

Review Datum. 2005-09-24
Kinostart Deutschland. direct-to-video

Eine White-Trash-Mutter zieht mit ihren beiden Kindern in eine Kleinstadt, um dort den Job des Bestatters zu übernehmen. Um den Friedhof sowie das Bestattungsinstitut ranken sich jedoch Legenden um einen Geist und auch sonstige schaurige Geschichten.

Tobe Hooper ist wohl eine der tragischsten Figuren des modernen amerikanischen Horrorfilms. Mit THE TEXAS CHAINSAW MASSACRE (BLUTGERICHT IN TEXAS) schuf er einen apokalyptisch-/anarchischen modernen Klassiker des Kinos, auch seine weiteren Filme dieser Phase waren überwiegend sehenswert und zeugten von einem gewissen Stilwillen. Mit seinem THE TEXAS CHAINSAW MASSACRE 2 zur Mitte der 1980er Jahre war aber plötzlich alles vorbei. Sämtliche danach folgenden Filme schienen von einem anderen erstellt worden zu sein. Billige Streifen, die streckenweise sogar lächerlich anmutenden, folgten. In der Mitte der 1990er Jahre war es endgültig aus, schockierend bekloppte Filme wie NIGHTMARE wechselten sich ab mit belanglosem 08/15-Horror wie THE MANGLER. Als dann letztjährig das Remake TOOLBOX MURDERS das Licht der Welt erblickte, erwartete man bestenfalls unnötigen Trash...und alle waren überrascht. Entpuppte sich TOOLBOX MURDERS doch als ein nicht unintelligenter kleiner Slasher für jungegebliebene Erwachsene, der ganz tief seinen Hut vor dem guten alten 1980er Jahre-Schlitzerfilm zog. Zudem war der Film auch noch ein wenig spannend und zeigte im Finale wieder etwas vom alten Hooper-Wahnsinn, für den man ihn ursprünglich so liebgewann.

Und nun das: Erwarten durfte man, dass Hooper vielleicht an seinem letzten Werk anknüpft, was sich leider als Trugschluss erwies. MORTUARY ist von vorne bis hinten belanglos, langweilig und strotzt vor Stereotypen und Lustlosigkeit. Entsetzt war man schon, als mal wieder dusselige Teeny-Nasen die Hauptrollen übernahmen, wenn man dann noch mit unglaublich miserablen CGI-Effekten, nicht einer Sekunde Spannung und handwerklichem Unvermögen konfrontiert wird, ist die Enttäuschung perfekt. Hooper gelingt nicht mal ein einziger akzeptabler Schock (von verstörender Atmosphäre gar nicht zu sprechen), was ihm beim Editing offenbar auch auffiel. So ergänzte Hooper diese hierfür vorgesehenen Szenen mit derartig lauten Soundeffekten, dass man Angst vor einem Knalltrauma haben muss. So zuckt man zwar zusammen, aber nur vor Schmerz (im Ohr und im Herzen) vor dieser katastrophalen technischen Leistung.

Ein übriges tun die völlig dämlich Plotline, die anbiedernden Gags auf Teenager-Niveau und die belanglosen bis schlechten Darsteller samt der von ihnen verkörperten, klischeehaften Figuren. Wenn dann das überdrehte Finale endlich zu Ende ist, entblödet sich Hooper sogar noch, einen völlig unnötigen Abschluss-Schock zu bringen, den man "nun wirklich gar nicht erwarten konnte". Der Film ist eine Beleidigung der Intelligenz des Zuschauers und so muss man leider sagen: Bei Hooper ist alles beim alten. Er macht eben doch überwiegend uninspirierte und todlangweilige Filme.











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