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MERCENARY FOR JUSTICE (USA 2006)

von Hasko Baumann

Original Titel. MERCENARY FOR JUSTICE
Laufzeit in Minuten. 91

Regie. DON E. FAUNTLEROY
Drehbuch. STEVE COLLINS
Musik. STEPHEN EDWARDS
Kamera. DON E. FAUNTLEROY
Schnitt. ROBERT A. FERRETTI
Darsteller. STEVEN SEAGAL . LUKE GOSS . JACQUELINE LORD . VIVIAN BIELDT u.a.

Review Datum. 2006-04-25
Kinostart Deutschland. direct-to-video

In dieser neuesten Folge unserer täglichen Reihe Der neue Steven Seagal-Direct to Video-Film wird zu Anfang eigentlich alles richtig gemacht: Flinke Einführung, da gibt es eine spitzenmäßige Söldnertruppe mit knallharten Säuen en masse, und die allerbeste teuerste härteste Kampfsau im Stall ist unser Stevie, alias John Sieger (sic!). Sobald das klar ist, gibt es für satte 17 Minuten genau das, was man als ausgehungerter Karawallfilmjunkie sehen will: Action.

Lange Brennweiten, den Shutter angestellt, damit man auch noch den letzten von der Explosion einer Panzergranate hochgeschleuderten Erdkrümel fliegen sehen kann, schweres Geschütz bricht durch marode Mauern, und mittendrin Seagal, der sich selbst spricht und sich selbst bewegt. Man staunt. Bereitwillig entschließen sich die Macher, den nutzlosen Ballast namens Glaubwürdigkeit über Bord zu werfen, wenn eine Blondine, ihre achtbaren Körperformen in enge schwarze Klamotte gezwängt, als Supersöldnerin den dreckigen Jungs zeigt, wie man gestandene Milizen überwältigt. Es rummst und kracht allerorten, so soll es sein.

Leider verstrickt sich der Film im Folgenden in eine über Gebühr komplizierte Mär von Korruption, Intrige und Gelaber. Zu viele Menschen reden zu viel uninteressanten Müll, wenn Seagal, von Geheimdiensten und Drogenbossen eingerahmt, zum wenig subtilen Taktierer wird. Auch das seit THE FOREIGNER immer eklatantere Problem mit Seagal - seine Verweigerung der Ablieferung ausreichender Takes gegenüber - tritt in dem von Regisseur FauntLeroy ansonsten solide in Szene gesetzten Film wieder zu Tage. Die Schnitte seiner Szenen tun teilweise in den Klüsen weh. Zu allem Überfluß läßt sich der Dr. Renz unter den Actionstars nunmehr nur noch von der Stirn bis zur Unterlippe oder, in weiteren Einstellungen, mit Schatten überm Dreifachkinn ablichten. Was die angedeutete Liebesgeschichte zu einer - wie gewohnt knackjungen - Agentin nicht gerade glaubwürdiger macht.

Gerade rechtzeitig explodiert aber hier und da ein Auto, Seagal zerlegt im Fight mit einem Glatzkopf eigenhändig eine Restauranttoilette, und am Ende gibt es ein durchaus zünftiges "Wir gehen rein"-Finale in einer Villa. Nebenbei macht Luke "Ex-Bros" Goss wieder eine gute Figur. Plusminusnull.

Ansehbar, aber Lichtjahre von den neuen Van Dammes und Lundgrens entfernt.











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