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THE MARINE (USA 2006)

von Hasko Baumann

Original Titel. THE MARINE
Laufzeit in Minuten. 93

Regie. JOHN BONITO
Drehbuch. MICHELLE GALLAGHER . ALAN B. MCELROY
Musik. DON DAVIS
Kamera. DAVID EGGBY
Schnitt. DALLAS PUETT
Darsteller. JOHN CENA . ROBERT PATRICK . KELLY CARLSON . ANTHONY RAY PARKER u.a.

Review Datum. 2006-10-14
Kinostart Deutschland. direct-to-video

Nach zehn Minuten kommt Robert Patrick in eine Bank, und als er dem erstbesten Typ aufs Maul haut und keiner reagiert, ruft er verrständnislos "Everybody down!", als würde er sagen wollen: "Leute, das hier ist ein Actionfilm! Was steht Ihr hier noch rum?" Wenig später leert er das Magazin eines Maschinengewehrs in einen eintreffenden Polizeiwagen, und einer seiner Schergen zückt eine Panzerfaust und jagt das Auto in einer vorzüglich krachigen Sequenz in die Luft. Als Robert Patrick seinen coolen Zeitlupengang an der Explosion vorbei beendet hat und die Reste des Autos wieder am Boden liegen, fragt der Schütze zögerlich: "Was that too much?"

Nein, gar nicht. Es ist niemals zuviel im Actionland. Nach den überraschend guten Krachern, die in den letzten Monaten den DTV-Markt veredeln, wird mit THE MARINE nun auch für die Leinwand wieder so einiges in Brand gesetzt. Mit Hauptdarsteller John Cena hat man mal wieder einem Sportler (in diesem Fall Wrestler) zum Vehikel verholfen, was in der Vergangenheit mal gut ging (Brian Bosworth), mal schlecht (Howie Long) und mal gar nicht (Hulk Hogan).

John Cena ist der titelgebende Marine John Triton, der sich gleich nach dem Vorspann im Irak als Kampfmaschine profilieren darf. Im Angesicht der Gegnerschar fragt ein Kamerad verängstigt: "How do we go past them?" Trtons Antwort: "We don't. We go through them." Alles klar. Wenige Filmminuten später wird Triton aber entlassen und muß sich mit dem häuslichen Leben anfreunden. Da er kein Bein an den Boden kriegt, fährt er lieber mit seiner süßen Frau in die Berge, während der böse Rome (Robert Patrick) mit seiner sexy Gespielin und seiner strunzdoofen Gang den Cops entwischen will. Zufällig trifft man sich an einer Tankstelle, wo es dank eines anwesenden Polizisten zu Unerfreulichkeiten kommt und Tritons Frau zur Geisel wird. Der sehr geglückte Spannungsaufbau an dieser Stelle mündet in eine gloriose Tankstellenexplosion und dann in eine Autoverfolgungsjagd, für deren Ansicht sich Actionfans nicht zu enge Hosen anziehen sollten.

Von diesem Punkt an jagt Triton die bösen Jungs durch die Sümpfe Louisianas, und die Action gerät zunehmend unspektakulärer. Es gibt einige zünftige Raufereien, aber dank des PG13-Ratings wird von Knochenbrüchen und ähnlichen Gemeinheiten frühzeitig weggeschnitten. Zum wieder krachigen Finale werden mit den Abgängen Patricks und seiner Geliebten dann nochmal die Grenzen der Altersfreigabe ausgereizt, aber dank der leider überaus albernen Grundstimmung des Films muß man sich um verrohende Intensität keine Sorgen machen. Wenn sich Robert Patrick über seinen Gegenspieler den Satz "He's like the terminator" anhören muß, gehört das noch zu den gelungeneren Gags.

Daß THE MARINE strunzdoof ist und erbarmungswürdige Dialoge zu bieten hat, muß nicht erwähnt werden und ist im Grunde nicht einmal schlimm. Daß er aber sein anfänglich geleistetes Versprechen nach einer Weile nicht mehr so recht einzulösen weiß, ist schlichtweg schade. Actionfans sollten dennoch nicht verzichten.











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