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L'ICEBERG (Belgien 2005)

von Mirco Hölling

Original Titel. L'ICEBERG
Laufzeit in Minuten. 84

Regie. DOMINIQUE ABEL . FIONA GORDON . PHILIPPE MARTZ
Drehbuch. DOMINIQUE ABEL . FIONA GORDON . PHILIPPE MARTZ
Musik. JACQUES LULEY
Kamera. SÉBASTIAN LULEY
Schnitt. SANDRINE DEEGEN
Darsteller. DOMINIQUE ABEL . FIONA GORDON . PHILIPPE MARTZ . ROBIN GOUPIL u.a.

Review Datum. 2005-12-22
Kinostart Deutschland. direct-to-video

Fiona arbeitet im Schnellrestaurant und entwickelt nach einer unfreiwilligen Nacht im dortigen Kühlraum eine Obsession für Eisberge (!) und versucht fortan, ihrem kleinbürgerlichen Leben zu entkommen. Sie sucht sich einen Seemann, der sie zum Nordpol bringt.

So bekloppt wie die Storyline ist auch der Film. Diesen Film kann man nur lieben oder hassen. Beim renomierten Filmfestival in San Sebastian und beim Filmfest Hamburg gab es wohl kaum ein Werk, welches kontroverser diskutiert wurde. Der Humor ist derart absurd, dass man - sofern man diesen Humor nicht teilt - vermutlich nach 10 Minuten den Kinosaal verlassen hat. Für Liebhaber des absurden Slapstick wiederum ist der Film ein Festmahl, ein 10-Gänge-Menü, ein nicht enden wollender Lachkrampf. Buster Keaton, Jacques Tati, Charlie Chaplin und Aki Kaurismäki standen Pate bei diesem Film, der von einem Team Ex-Clowns konzipiert und auch gespielt wurde. Zum Glück teile ich die Liebe der Produzenten zum absurd-komischen, so dass ich von 80 Minuten Laufzeit mindestens 60 Minuten lang Angst um meinen Schließmuskel haben musste. In lakonischer Drögheit, wie man sie eher aus dem skandinavischen Kino kennt zeigt der Film urige Typen, schrille und sehr ausgewalzte Situationen und Verrücktheiten und weist ein ausgesprochen gelungenes Timing aus. Die Gags sitzen passgenau und wenn man sich gerade erholt hat, haut einem der Streifen den nächsten Hammer um die Ohren. Die Darsteller machen ihre Sachen hervorragend, allerdings bewegt sich der Film durchaus auf der Oberfläche des Komischen, zwar entwickelt er eine poetische Note, tiefe Charakterzeichnungen wiederum sucht man vergebens. Dies war aber auch nicht das Ziel der Filmemacher, deren Ursprung im Zirkushumor und in den Filmen Jacques Tatis in jeder Situation zu spüren ist.

Ein Film, der einen packt oder nicht. Für den einen der Flop des Jahres, für die anderen der lustigste Streifen seit Jahren.











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