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HELLEVATOR: THE BOTTLED FOOLS (Japan 2004)

von Thorsten Hanisch

Original Titel. GUSHA NO BINDUME
Laufzeit in Minuten. 96

Regie. HIROKI YAMAGUCHI
Drehbuch. HIROKI YAMAGUCHI
Musik. OSAMU OKADA . MAKOTO SAKATA . TOSHIKI SHIMIZU
Kamera. HIKARU YASUDA
Schnitt. TAKAO YAMANAKA
Darsteller. LUCHINO FUJISAKI . YOSHIICHI KAWADA . RYÔSUKE KOSHIBA u.a.

Review Datum. 2005-04-22
Kinostart Deutschland. direct-to-video

Luchino, ein ganz gewöhnliches Schulmädchen mit psychischen Problemen und Hang zum Rauchen, lebt in einer zukünftigen Welt unter der Erde. Die Städte sind übereinander auf verschiedenen Ebenen angelegt, weshalb sich die Menschheit hauptsächlich mittels Fahrstühlen fortbewegt. Rauchen ist von staatlicher Seite total verboten, weshalb man sich dem Genuß im Geheimen hingeben muß.

Als Luchino beim Qualmen von einem Wächter erwischt wird, kann sie dank des beherzten Eingreifens ihres Psychiaters entkommen und flieht in einen Fahrstuhl, in den bald darauf eine Frau mit Kinderwagen, ein Geschäftsmann und ein junger Mann mit überdimensionierten Kopfhörern einsteigen. Doch werden die Aufzüge auch zum Transportieren von Strafgefangenen benutzt, und so kommt es, dass kurz darauf zwei Wächter den Aufzug benutzen, um ihre Gefangenen, ein Bombenleger und ein mehrfacher Vergewaltiger, auf die Gefängnis-Ebene zu transportieren. Einer der Wächter steigt allerdings ein paar Etagen weiter wieder aus, da er noch was erledigen muss. Plötzlich kommt es durch eine Explosion (die ironischerweise durch Luchinos weggeworfene Kippe ausgelöst wird) zum Stromausfall. Die psychotischen Verbrecher (einer redet nur rückwärts) überwältigen und töten ihren Aufpasser...der Terror beginnt.

HELLEVATOR: THE BOTTLED FOOLS ist das abendfüllende Debüt des 26jährigen Jungregisseurs Hiroki Yamaguchi, welches vom VERSUS-Produzenten Hideo Nishimura kofinanziert wurde. Doch Gott sei Dank hat der Jungspund offenbar etwas mehr Talent und vor allem ein besseres Gespür für optische Spirenzchen als der Regisseur des kultisch verehrten Wald & Wiesen-Splatters, der mittlerweile zwar schon ein dutzend Filme auf dem Buckel hat, aber immer noch keine Weiterentwicklung erkennen lässt.
Der Ansatz ist VERSUS allerdings nicht ganz unähnlich: In den ersten Minuten werden die Grundzüge der Story nahegebracht, der Handlungsort ist begrenzt (der Löwenanteil des Films spielt in einem Raum) und kameratechnisch wird alles aufgefahren, was auf diesem produktionstechnischen Billig-Level halt so möglich ist.

Doch anders als Kitamura, der nur an purem Posing und technischen Gimmicks interessiert ist, legt Yamaguchi Augenmerk auf eine Terror-Atmosphäre, bei der eine zumindest annähernde Figurenzeichnung nicht zu kurz kommt und das Interesse auf konstant hohem Level bleibt.

Angenehm ist auch, dass Yamaguchi zwar optisch recht experimentierfreudig ist, aber die Umsetzung fast nie zum stilistischen Amoklauf wird. Vielmehr wird gekonnt versucht, das offenbar recht karge Budget zu verschleiern und durch Dynamik und überlegt eingesetzte Effekte die Story plastisch zu machen.
Bloß an einer Stelle siegt der Stil haushoch über die Substanz, da bricht dann leider doch der MATRIX-Nerd durch und es setzt den bullet-time- Effekt, allerdings ohne bullet.

Teilweise nicht so überzeugend wie der Rest sind die Schauspieler, aber da es sich fast nur um Debütanten handelt, kann man durchaus ein Auge zudrücken, denn HELLEVATOR: THE BOTTLED FOOLS ist ein sehenswerter, origineller kleiner Reißer von einem Regisseur, von dem man sicherlich noch so einiges hören wird.











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