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THE HALLOW (Großbritannien 2015)

von André Becker

Original Titel. THE HALLOW
Laufzeit in Minuten. 97

Regie. CORIN HARDY
Drehbuch. CORIN HARDY . OLGA BARRENECHE
Musik. JAMES GOSLING
Kamera. MARTIJN VAN BROEKHUIZEN
Schnitt. NICK EMERSON
Darsteller. JOSEPH MAWLE . BOJANA NOVAKOVIC . MICHAEL MC ELHATTON . MICHAEL SMILEY u.a.

Review Datum. 2015-12-18
Kinostart Deutschland. 2015-12-31

Creature Features haben im Horror-Kino eine lange Tradition. So richtig aus der Mode gekommen ist diese Genre-Spielart dabei nie. Zur Blütezeit in den siebziger Jahren fester Bestandteil des Kinoprogramms, vollzog sich speziell in den achtziger Jahren eine Standortveränderung. Monsterfilme, wie die Creature Feature Movies gerne auch genannt werden, erfreuten fortan vor allem das weltweite Videothekenpublikum. Ganz aus den Kinos verschwunden waren die Filme dennoch nicht. An dieser Situation hat sich im Prinzip bis heute (Ausnahmen bestätigen die Regel) nicht viel geändert.

Auf der großen Leinwand kann man die entsprechenden Werke heutzutage meist nur im Rahmen von Filmfestivals sehen, einem großen Publikum bleiben die Filme somit vorenthalten. THE HALLOW hatte seine Deutschlandpremiere ebenfalls auf einem Festival (dem allseits bekannten Fantasy Film Fest), bekommt lobenswerterweise aber zusätzlich einen Kinostart in ausgewählten Spielstätten spendiert.

Der Film selbst kommt als Öko-Horror daher und kombiniert schaurigen Grusel mit Kapitalismuskritik. Im Zentrum der Handlung steht der Akademiker Adam Hitchens (Joseph Mawle) der in den Wäldern Irlands Forschungen durchführt und zu diesem Zwecke dort mit seiner Frau und dem gemeinsamen Nachwuchs wohnt. Insbesondere seine Nachbarn und darüber hinaus die Mehrheit der weiteren Bewohner des kleinen Ortes betrachten seine Arbeit allerdings mit Argwohn. Dies stellt sich jedoch als das kleinste Problem der Familie heraus, denn nach und nach merken sie, dass im Wald mysteriöse Kreaturen lauern, die es auf ihr Kind abgesehen haben.

THE HALLOW erfindet das Genre sicherlich nicht neu, liefert als Old-School-Horror mit Referenzen an John Carpenter und Sam Raimi aber ein sehr ordentliches Ergebnis ab. Speziell die dichte Atmosphäre überzeugt und sorgt dafür, dass der Film das anvisierte Grusel-Level schnell erreicht und dabei ordentlich das Nervenkostüm seines Publikums strapaziert. Ebenfalls sehr gelungen sind die Monster-Kreationen, die zwar kein Neuland betreten (was auch nicht erwartet werden kann), dafür aber schön schaurig ausfallen. Positiv fällt dabei auf, dass der Film nicht nur mit Andeutungen arbeitet, sondern das Creature-Design in übersichtliche Einstellungen einbindet. Besonders im Finale schafft es Regisseur und Drehbuchautor Corin Hardy auf sehr wirkungsvolle Weise das Setting, die Effekte und die, dann durchaus vielfältig entworfenen, Kreaturen zu einem stimmungsvollen Ganzen zu formen.

Wer blutige Makeup-Effekte erwartet kommt allerdings nur sehr bedingt auf seine Kosten. THE HALLOW vermeidet bewusst das Abdriften in die Splatter-Untiefen von ähnlich gelagerten Genre-Filmen wie z.B. THE DESCENT. Stattdessen verlässt sich die Produktion ganz auf das Zusammenspiel von bedrohlich-beklemmender Atmosphäre und ausgefeiltem Spannungsaufbau. Eine Rechnung, die aufgeht und die durch den folkloristischen Anstrich der Geschichte einen ganz eigenen Reiz erhält.











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