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GOYAS GEISTER (Spanien 2006)

von Lysann Reimann

Original Titel. GOYA'S GHOSTS
Laufzeit in Minuten. 114

Regie. MILOS FORMAN
Drehbuch. JEAN-CLAUDE CARRIÈRE . MILOS FORMAN
Musik. JOSÉ NIETO
Kamera. JAVIER AGUIRRESAROBE
Schnitt. ADAM BOOME
Darsteller. NATALIE PORTMAN . JAVIER BARDEM . STELLAN SKARSGARD . RANDY QUAID u.a.

Review Datum. 2006-11-22
Kinostart Deutschland. 2006-11-23

Was macht eigentlich Milos Forman? Nach seinem letzten Film MAN ON THE MOON (1999) wurde es -mal wieder- sehr ruhig um den Regisseur solcher Klassiker wie AMADEUS oder EINER FLOG DURCHS KUCKUCKSNEST.

Mit einer spanischen Produktion meldet sich der Meister nach langer Pause wieder zurück: GOYAS GEISTER entführt uns, 17 Jahre nach dem finanziellen Flop seiner GEFÄHRLICHE LIEBSCHAFTEN - Variante VALMONT erneut in vergangene Zeiten:
Spanien, 1722. Der finstere Mönch Lorenzo zerrt die bildhübsche Inés vor das Tribunal der Inquisition und beschuldigt sie der Ketzerei. Die Muse des Hofmalers Francisco de Goya hat jedoch Glück im Unglück: Goya setzt sich für das junge Mädchen ein und wendet so zumindest die Todesstrafe ab. Allerdings fällt der Künstler selbst in Ungnade und muss fliehen. Viele Jahre später - Spanien ist inzwischen von Napoleons Streitkräfte besetzt - wird Inés schließlich frei gelassen. Auch Lorenzo findet sich wieder in Spanien ein, dieses Mal allerdings als Verfechter der Revolution und Gegner der alten spanischen Ordnung. Es kommt zum Treffen zwischen Inés, Lorenzo und Goya, welches nicht ohne Folgen bleibt...

Die große Frage nach dem Film lautet vor allem: Wieso eigentlich Goyas Geister? Wer auf eine Künstlerbio oder Ähnliches gehofft hatte, hoffte vergebens. Goya bleibt eher beobachtendes Bindeglied im Beziehungsgerangel zwischen Inés und Lorenzo und wird mit fortschreitender Laufzeit immer mehr zur Randfigur, was aber nicht wirklich schlimm ist, da Muffelkopp Skarsgard schon länger keine Lust hat irgendeine Rolle mit Leben zu füllen. Frau Portman arbeitet wie immer: Schwankend. Mal richtig toll, überzeugend bis in die letzte Haarfaser, mal an der Grenze zum Overacting, die Idee ihr eine Doppelrolle zu geben war nicht die Beste. Nur Bardem ist mal wieder über alle Zweifel erhaben und lässt schnell vergessen, dass Formans selbstverständlich tip-top inszenierter Film, der stimmig und mitreisend beginnt mit fortschreitender Laufzeit in eine etwas zu schnell erzählte Mittelalter-Schmonzette abdriftet. Alles in allem ist GOYAS GEISTER durchaus empfehlenswert und ein schönes Dating-Movie, aber ein flaues Gefühl bleibt: Gerade von Forman hätt's doch noch ein Quäntchen mehr sein dürfen.











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