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DER FLUCH DER BETSY BELL (USA 2005)

von Peter Noll

Original Titel. AN AMERICAN HAUNTING
Laufzeit in Minuten. 91

Regie. COURTNEY SOLOMON
Drehbuch. COURTNEY SOLOMON . BRENT MONAHAN
Musik. CAINE DAVIDSON
Kamera. ADRIAN BIDDLE
Schnitt. RICHARD COMEAU
Darsteller. DONALD SUTHERLAND . SISSY SPACEK . JAMES D'ARCEY . RACHEL HURD-WOOD u.a.

Review Datum. 2007-01-01
Kinostart Deutschland. 2007-01-11

DER FLUCH DER BETSY BELL beginnt mit einer interessanten Prämisse, scheitert jedoch daran, diese umzusetzen und lässt sich schließlich zur Verwendung etlicher visueller Tricks und Horrorfilm-Klischees hinreißen, die wir schon viel zu oft gesehen haben.

Der Film basiert auf einer wahren Begebenheit, die sich Anfang des 19. Jahrhunderts in Tennessee zugetragen hat. Dieser Fall der "Bell Witch" (genau beschrieben im Buch THE BELL WITCH: AN AMERICAN HAUNTING) gilt als einziger von einem Geist verschuldete Tod in der Geschichte der USA.
Aber DER FLUCH DER BETSY BELL ist weder ein Film für Geschichtsbegeisterte noch für Horror-Fans.

Der Film beginnt und endet mit zwei in der Gegenwart stattfindenden Szenen, die behaupten, endlich das Geheimnis des Falles zu lüften. Die tatsächliche Geschichte beginnt mit einer Reise zurück in die Zeit, wo wir die wohlhabende Familie Bell treffen, an deren Spitze John Bell (Donald Sutherland) und seine Frau Lucy (Sissy Spacek) stehen.

Ein hässlicher Streit um Grundbesitz bringt John vor den örtlichen Kirchenrat, wo er für seine Behandlung der übellaunigen Kate Batts (gespielt von Gaye Brown) schwer getadelt wird. Kate - kolportierterweise eine Hexe - belegt John und seine hübsche Tochter Betsy, dargestellt von Rachel Hurd-Wood, mit einem Fluch.
Es dauert nicht lange ehe seltsame Dinge passieren und zu Beginn gibt es ein paar echt gruslige Momente. Dann treibt ein unsichtbarer Geist die Sache auf die Spitze, indem er Betsy und ihren Vater körperlich und geistig peinigt.

Viele Standardelemente aus Geisterfilmen sind vorhanden: Es werden vergebliche Versuche unternommen, den Geist mit Bibelstellen zu verscheuchen. Ein ortsansässiger Lehrer gibt den Skeptiker, der die Geschehnisse mit irdischen Gründen zu erklären sucht und seine Meinung erst ändert, als er mit überwältigenden Beweisen konfrontiert wird.
Glas bricht, Erscheinungen tauchen in Spiegeln auf, man hört merkwürdige und unheimliche Stimmen und Geräusche. Kerzen schmelzen, Seiten fliegen aus der Bibel, Türen schließen sich und können nicht mehr geöffnet werden, schwarze Wölfe schleichen um das Anwesen herum und bisweilen gibt es um des Effekts willen auch etwas Nebel. Betsy wird in ihrem Bett gepeinigt, von dem fiesen Geist verhauen und wir bekommen ein umfassenderes Gefühl für ihre Qual wenn wir in ihre Albträume gelassen werden.
Gefühlsmäßig haben wir es mit einer Mischung aus POLTERGEIST und DER EXORZIST zu tun, nur 200 Jahre früher angesetzt und von wirklichem Schrecken oder inspiriertem Schauspiel befreit.

In seiner Not grübelt John, was er und seine Familie verbrochen haben um solch ein Schicksal zu verdienen und wir fragen uns, ob die angebliche Hexe tatsächlich für all dies verantwortlich ist.
Der Film beantwortet diese Frage letztlich, allerdings mit dem Hinweis, diese Schlussfolgerung sei nur eine mögliche Erklärung der vor vielen Jahren in Red River, Tennessee stattgefundenen Ereignisse. Aber zu diesem Zeitpunkt ist uns das auch schon ziemlich egal. Wir sind nur froh, dass es vorbei ist.











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