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Hank Chinaski ist ein Slacker. Er lebt in den Tag, hat mal hier mal da einen Job und interessiert sich eigentlich nur dafür, wie er an neuen Fusel oder einen guten Fick kommt. So lebt er dauerbreit in den Tag hinein und erlebt kleine alltägliche Abenteuer, die er zu Papier bringt und einem Verlag anbieten will.
Hank Chinaski ist das Alterego von Charles Bukowski. Der Film FACTOTUM basiert auf seinem gleichnamigen Roman. Dass nun ausgerechnet der eher glatte Hero der Generation X Matt Dillon dessen Part übernimmt, scheint seltsam und Zweifel packen einen vor Sichtung des Films. Glücklicherweise hat jedoch der versierte norwegische Regisseur Bent Hamer (KITCHEN STORIES) die Regie übernommen. Mit lakonisch-nordischem Witz, lässt er den spielfreudigen Matt Dillon von einem Desaster, Exzess und Rausch in den nächsten stolpern. Einen großen Handlungsbogen sucht man vergeblich, dafür bieten sich dem Zuschauer vorlagengerecht Episoden aus dem Leben eines der umstrittensten Literaten des vergangenen Jahrhunderts. So hat man viel zu schmunzeln und zu lachen, denn Hamer erzählt in erfrischender Langsamkeit und völlig unaufgeregt in einer Art und Weise, die nicht von Ungefähr an Aki Kaurismäki erinnert. Ein unfassbar schlampige Lili Taylor und Marisa Tomei (ja, sie lebt noch) runden den Cast ab.
Ein kurzweiliger Film, der für Bukowski-Fans vielleicht etwas zu glatt daherkommt unterm Strich aber glänzend unterhält und neben wohlfeilem Grinsen über gleichgültig-alkoholisierte Slacker (man denke nur an den Dude aus THE BIG LEBOWSKI) auch noch den einen oder anderen Widerhaken ansetzt.
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