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ER STEHT EINFACH NICHT AUF DICH (USA 2009)

von Florian Lieb

Original Titel. HE'S JUST NOT THAT INTO YOU
Laufzeit in Minuten. 129

Regie. KEN KWAPIS
Drehbuch. ABBY KOHN . MARC SILVERSTEIN
Musik. CLIFF EIDELMAN
Kamera. JOHN BAILEY
Schnitt. CARA SILVERMAN
Darsteller. JENNIFER ANISTON . SCARLETT JOHANSSON . GINNIFER GOODWIN . BRADLEY COOPER u.a.

Review Datum. 2009-01-21
Kinostart Deutschland. 2009-02-12

Sie lieben uns, was sollen wir machen? Die Rede ist von Frauen. Und es sei gesagt: wir können euch nicht alle lieben. Schließlich sind wir äußerst begehrt. Das Leben ist hart. Auch für Frauen. So scheint es zumindest laut Ken Kwapis' ER STEHT EINFACH NICHT AUF DICH zu sein. Denn in dieser stargespickten US-Komödie versuchen alle weiblichen Protagonistinnen vergebens, einen Mann abzukriegen. Nicht irgendeinen Mann. Überhaupt einen. Das erste Date läuft gut – denkt sie. Doch auch Tage später ruft er nicht an. Wieso? Steht er einfach nicht auf mich? Warum reagieren Männer wie sie reagieren und wie kann man ihre Signale richtig deuten? Denn was ein Mann sagt und was er schließlich tut, sind zumindest laut Kwapis' Film zwei vollkommen unterschiedliche Dinge.

Zum Beispiel Connor (Kevin Connolly). Connor hatte ein Date mit Gigi (Ginnifer Goodwin), ruft diese jedoch anschließend nicht an. Gigi beginnt Connor zu stalken, landet später bei dessen Kumpel Alex (Justin Long). Dieser erläutert ihr, was ein Mann eigentlich wirklich sagt, wenn er Frauen etwas sagt. Andere Probleme hat dagegen Anna (Scarlett Johansson). Sie hat im Supermarkt Ben (Bradley Cooper) kennengelernt. Dumm nur, dass Ben verheiratet ist. Mit Janine (Jennifer Connelly). Doch manchmal verlassen Männer ja ihre Ehefrauen. Und manchmal heiraten Männer auch nie. Neil (Ben Affleck) ist so ein Mann, der einfach nicht an die Ehe glaubt. Als ihm seine Freundin Beth (Jennifer Aniston) ein Ultimatum stellt, ist die Beziehung vorbei. Dagegen ist eine Beziehung das, was sich Redakteurin Mary (Drew Barrymore) gerne wünscht. Doch im Zeitalter des Web 2.0 ist sie kommunikativ hoffnungslos verloren.

Seine Grundlage findet ER STEHT EINFACH NICHT AUF DICH in dem gleichnamigen Bestseller von Greg Behrendt und Liz Tuccillo aus dem Jahr 2004. Das Buch wiederum basiert auf einer Episode der HBO-Serie SEX AND THE CITY. Diese beschäftigte sich jahrelang mit dem merkwürdigen Verhalten geschlechtsreifer männlicher Großstädter beziehungsweise deren Untauglichkeit für eine feste Partnerschaft. Kwapis' Film konzentriert sich auf Fragen wie: "Warum ruft er nicht an?", "Wieso will er mich nicht heiraten?" und "Warum schläft er mit einer anderen Frau?". Erzählt werden diese Fragen anhand einer miteinander verwobenen Ensemblegeschichte. Denn Alex kennt Connor und Connor steht auf Anna und die ist mit Mary befreundet. Anna wiederum verliebt sich in Ben und Ben ist mit Neil befreundet, dessen Freundin Beth gemeinsam mit Janine (Bens Frau) und Gigi (Connors Date) arbeitet. Das klingt auf den ersten Blick weitaus komplizierter als es letztlich jedoch ist.

Das Bild, welches der Film von Kampf der Geschlechter entwirft, wirkt reichlich undifferenziert. Alle männlichen Protagonisten im Film werden als unwahrscheinlich begehrte Wesen präsentiert, die sich scheinbar absichtlich der Damenwelt entziehen wollen. Sie stehen einfach nicht auf die weibliche Besetzung. Dabei ist der Blick hier ziemlich einäugig, erweckt er doch den Eindruck, dass Frauen zu einem eben solchen Verhalten nicht im Stande wären. Oder dass ihre Signale generell eindeutig seien. Somit sammelt ER STEHT EINFACH NICHT AUF DICH lediglich eine Reihe von altbackenen Klischees an und entwirft Szenarien, die seit Jahrzehnten im Genre verhaftet sind. So kommt es, dass Kwapis' Film sehr früh sehr absehbar wird. Wer mit wem am Ende wie wo landet und weshalb, ist offensichtlich. Dass es dem Film dabei nicht einmal gelingt, gekonnt die Wende zu schaffen, ist daher fatal.

Dafür, dass es sich hierbei um eine Komödie handelt (so verspricht es der Trailer), gibt es relativ wenig zu Lachen. Speziell im Finale, wenn man auf eine bestimmte Pointe wartet – sie ist nur allzu offensichtlich -, und diese nicht verwertet wird, spricht dies dem Film sinnbildlich aus der Seele. Eine Staffage an Stars und Oscarpreisträgern reicht hier nicht aus, um den flachen Inhalt zu kaschieren. Ein auf Sand gebautes Fundament also. Da rettet es auch nichts, dass zum Ende hin ganz klassisch Keane eingespielt wird. ER STEHT EINFACH NICHT AUF DICH verkommt zur unlustigen Enttäuschung, die schließlich nur zwei Offenbarungen bereithält: Jennifer Connelly spielt scheinbar gerne Frauen, die von ihrem Ehemann betrogen werden. Und Scarlett Johansson ist mal wieder als eine jener Frauen zu sehen, die sich mit einem verheirateten Mann einlassen











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