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THE BIG SPOOK WAR (Japan 2005)

von Björn Eichstädt

Original Titel. YÔKAI DAISENSÔ
Laufzeit in Minuten. 124

Regie. TAKASHI MIIKE
Drehbuch. HIROSHI ARAMATA . TAKASHI MIIKE
Musik. KÔJI ENDÔ
Kamera. HIDEO YAMAMOTO
Schnitt. YASUSHI SHIMAMURA
Darsteller. RYUNOSUKE KAMIKI . CHIAKI KURIYAMA . HIROSHI ARAMATA . MASAOMI KONDI u.a.

Review Datum. 2005-10-29
Kinostart Deutschland. direct-to-video

Takashi Miike ist durchaus ein streitbarer Regisseur. Klar: Über AUDITION muss man nicht diskutieren, aber ansonsten ist das Werk Miikes ähnlich durchmischt, wie das Oeuvre eines Jess Franco. Immer wieder blitzt das Genie des cineastischen Workaholics auf der Leinwand auf. Doch viele seiner Streifen, wie das fragwürdige GRAVEYARD OF HONOR-Remake, leben von einigen guten Szenen, sterben jedoch den Tod des Unvollkommenen. Und so war auch die Deutschlandpremiere des neuesten Miike-Streifens THE BIG SPOOK WAR beim Asia Filmfest in München von Ambivalenzen geprägt.
Einen Kinder-Fantasy-Trunk hat Miike diesmal gebraut. Und damit dem postmodernen Prinzip Tribut gezollt. Man nehme einen großen gusseisernen Kessel. Hinein gebe man Zitate und Fetzen aus Filmen wie DIE GOONIES, DIE REISE INS LABYRINTH, PREDATOR, INDIANA JONES, DIE UNENDLICHE GESCHICHTE, GODZILLA, STAR WARS, ZIPANG und INDEPENDENCE DAY. Und was am Ende herauskommt ist eine Geschichte, die man irgendwie schon zu kennen scheint: Der kleine Tadashi ist ein Außenseiter und wird von seinen Klassenkameraden gehänselt. Bei einer Dorffeier wird er allerdings zum Kirin Rider, dessen Aufgabe es ist ein legendäres Zauberschwert zu finden. Doch natürlich sind die Mächte des Bösen vorbereitet - der Zauberer Kato und seine Gespielin Aki wollen die Welt in ein Trümmerfeld verwandeln. Zum Glück findet Tadashi Hilfe in den Yokai, einer Gruppe von seltsamen Monstern, Dämonen, Geistern, Goblins, Riesen, Roboter, sprechende Mauern und Elfen. Und am Ende: Da gibt es natürlich ein großes Finale.
Der Stoff für ein großes Spektakel ist also vorhanden. Die Yokais der Tafelrunde sind fantasievoll und amüsant in Szene gesetzt und der Spannungsbogen stimmt. Doch in der Umsetzung fabriziert Miike seine klassischen Jess-Franco-Macken. Die Computereffekte sind teilweise einfach zu artifiziell, manche Szene ist schlicht zu überdreht. Vieles Trash. Und wenn eine besonders gefährliche Szene einfach angehalten und mit der Einblendung "Kids, don't try this at home" versehen wird, dann weiss man nicht, ob Lachen oder Weinen angesagt ist. Irrsinn gehört zum japanischen Film wie Salz in die Suppe, ja. Doch auch mit THE BIG SPOOK WAR schafft es Takashi Miike nicht, hundertprozentig zu überzeugen. Große Momente hat dieser Film, aber eben auch wieder die Ambivalenzen, die Miike zu einem streitbaren Regisseur machen.











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