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BEHIND ENEMY LINES II: AXIS OF EVIL (USA 2006)

von Hasko Baumann

Original Titel. BEHIND ENEMY LINES II: AXIS OF EVIL
Laufzeit in Minuten. 96

Regie. JAMES DODSON
Drehbuch. JAMES DODSON
Musik. PRINAR TOPRAK
Kamera. LORENZO SENATORE
Schnitt. ETHAN MANIQUIS
Darsteller. NICHOLAS GONZALEZ . MATT BUSHELL . PETER COYOTE . KEITH DAVID u.a.

Review Datum. 2006-12-10
Kinostart Deutschland. direct-to-video

BEHIND ENEMY LINES, ein überaus effizienter Kriegsactioner, konnte vor ein paar Jahren an der Kinokasse einen ordentlichen Erfolg vorweisen. Die hernach stetig wachsende Popularität seines Hauptdarstellers Owen Wilson war wohl nicht zuletzt dafür verantwortlich, daß der Film in seinem Nachleben nochmal so richtig die Videothekenkassen zum Klingeln bringen konnte: Den mittlerweile zum Klamaukstar avancierten Wilson in einem knallharten Reißer an der Seite seines TENEBAUMS-Kollegen Gene Hackman zu sehen, ständig unter Beschuß und in der Minenfeldsequenz - das ist heute fast kurios.

Grund genug für Fox, BEHIND ENEMY LINES zur DVD-Franchise aufzublasen. Was bislang u.a. bei SNIPER und UNDISPUTED so gut geklappt hat, sollte doch eigentlich auch hier möglich sein. Gut, die Stars braucht man nicht unbedingt; im Fall von Wilson und Hackman kann man sich von dem Gedanken sowieso verabschieden. Im Gegensatz zu vergleichbaren Fortsetzungen hat man bei diesem Film aber gar nicht erst versucht, ein Äquivalent zu finden - weder in den Akteuren noch in der Figurenkonstellation.

BEHIND ENEMY LINES II ist also definitiv in name only der zweite Teil des schönen Wilson/Hackman-Knallers. Protagonisten sind ein Haufen kaum von einander zu unterscheidender Marines, von denen sich keiner irgendwie hevorzutun versteht. Eine selbstmörderische Mission in Nordkorea geht schon beim Absprung überm Feindesland in die Hose, also muß sich die Mannschaft durch die titelgebende "Achse des Bösen" ballern und treten, um da heil wieder rauszukommen.

Dieser Film ist in einer Art und Weise überinszeniert, die bisher dagewesenes tatsächlich in den Schatten stellt. Jeder Pups wird noch mit Zeitlupe, Speed Change, Wiederholung UND Soundeffekt zum Großereignis hochgepusht. Hier kann man nicht mehr von "zuviel" oder "weniger ist mehr" sprechen - BEHIND ENEMY LINES II ist schlichtweg unansehbar. Erschöpft von einer derart abgrundtief schlechten, jegliches Talent vermissenden Krawummregie möchte man sich schon sehr früh verabschieden.

Die Actionszenen sind schlichtweg zu Tode geschnitten, so daß sie als Höhepunkte nicht mehr taugen. Es ist schon sehr bezeichnend für einen Kriegsreißer, wenn die Basis/Weißes Haus-Szenen interessanter sind als die Knallerei. Bruce McGill - wie üblich als Militär - und Peter Coyote als Präsident faxen ihre Darstellungen rein, während Keith David als Ausbilder und Vaterfigur in Rückblenden so rückhaltlos auf die Kacke haut, als habe er sein Spiel der Regie anpassen wollen.

In einem Jahr vieler schöner direct to DVD-Überraschungen stellt BEHIND ENEMY LINES II die erste Ernüchterung dar: Pure Scheiße.











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