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THE BANQUET (China 2006)

von Björn Eichstädt

Original Titel. YE YAN
Laufzeit in Minuten. 131

Regie. FENG XIAOGANG
Drehbuch. GANGJIAN QIU . HEYU SHENG
Musik. TAN DUN
Kamera. LI ZHANG
Schnitt. MIAOMIAO LIU
Darsteller. ZIYI ZHANG . DANIEL WU . XUN ZHOU . YOU GE u.a.

Review Datum. 2007-12-11
Kinostart Deutschland. nicht bekannt

China feiert China. So oder so ähnlich könnte das Motto von Feng Xiaogangs THE BANQUET sein, einem Film, der viel versucht und der, soviel bereits zur Eröffnungsfeier dieses Textes, nur wenig auf die Reihe bekommt, außer dass er die Größe der chinesischen Geschichte hemmungslos feiert und dieser dabei auch Dinge einverleibt, die eigentlich anderen gehören - aber das ist ja auch aus industriellen Zusammenhängen als Passion des Reichs der Mitte bekannt.

Ein Schritt zurück: Irgendwann im 10. Jahrhundert, am Hofe des Kaisers von China, kommt es zu einer majestätischen Intrige, bei der ein vergiftetes, gekröntes Haupt seinen Körper still zur Ruhe bettet, bevor der intrigante Verräter sein Vorrecht auf die Macht zur Geltung bringt. Als Zuschauer agieren der legitime, aber allzu freundliche Erbe und die falsche Spinne, die ihr Netz so lange zwischen die widerstrebenden Protagonisten spinnt, bis es reißt und sie selbst zu Tode stürzt.

Hamlet von Shakespeare stand Pate für THE BANQUET, der auf Seiten der Story leider ziemlich platt und manchmal etwas wirr daher kommt. Der Film scheint vor allem gemacht worden zu sein, um im Vorfeld der Olympischen Spiele in Peking schonmal ein bisschen die Großartigkeit Chinas zu bejubeln, um ein großen Fackelzug und eine noch größere Balletteinlage zu üben und schließlich, um zu zeigen, dass China eine gewaltige Geschichte hat, in der so ziemlich alles erfunden wurde, sogar das Polospiel (wobei das eigentlich in Indien entstand und von dort aus nach Europa wanderte, aber das ist eine andere Geschichte und soll ein anderes mal erzählt werden).

THE BANQUET ist Event-Kino, ein Happening, beim dem Baumwipfel zur Kampfzone ausgeweitet werden und Bilder die Leinwand fluten: Eine chinesische Wellness-Oase auf Zelluloid mit rauschenden Gewändern und sirrenden Klingen. Klingt gut, ist es aber leider nicht wirklich. Denn im Gegensatz zu Filmen wie HERO will dieser Fünf-Elemente-Streifen, der die Harmonie aus Wasser, Feuer, Fels, Laub und Blut auf die Leinwand bringen möchte, einfach nicht zünden. Und obwohl vieles gut gemacht ist, will wenig wirklich begeistern. Bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele wird man viele Szenen aus diesem Film vor dem Fernseher wiedersehen. Es wird groß und bunt und ein wenig langweilig sein, wenn China China feiert.











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